Sägen, Hobeln, Servieren, Tapetenlösen – die Auszubildenden der Gesellschaft zur beruflichen Förderung (GbF) in Schweinfurt zeigten am Tag der offenen Werkstätten allerlei praktisches Know-how. Zahlreiche interessierte Besucher kamen ins Gebäude des ehemaligen Landratsamtes in der Iganz-Schön-Straße.
Das GbF bot den Interessierten ein volles Programm – Mitmachaktionen, Snacks an der Essbar oder einen Einkauf bei der Übungsfirma "Hermanns Galerie". In den eigenen Werkstätten und Räumlichkeiten konnten sich Interessierte über die zahlreichen integrativen Ausbildungsberufe informieren.

Das GbF ist ein gemeinnütziges Unternehmen der Handwerkskammer Unterfranken, die sowohl assistierte Ausbildungen als auch Berufsvorbereitung anbietet. Die angebotenen Ausbildungsberufe sind breit gefächert: vom Metallbauer, Bürokaufmann bis hin zum Koch. Das Ziel der GbF ist die dauerhafte Eingliederung der Auszubildenden in den Arbeitsmarkt, erzählte Geschäftsführerin Gertrude Türk während der Veranstaltung.
Die Integrative Reha-Ausbildung richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit Lern-, Körper- und psychischer Behinderung. Durch sozialpädagogische Begleitung, Förderangebote und individuelle Planung und Umsetzung der Ausbildung sollen die Azubis erfolgreich einen Abschluss erreichen.

"Es ist wichtig, den Jugendlichen eine Perspektive zu geben", findet Türk. Dieses Jahr erhalten 70 Schüler eine Vollausbildung. 35 Schüler sind in der Berufsvorbereitung und 100 Jugendliche in der Ausbildungsbegleitung.
Der Reha-Berater für die Ersteingliederung, Andreas Treutlein von der Schweinfurter Agentur für Arbeit, berichtet, dass die Zusammenarbeit mit dem GbF sehr gut sei. Der Schreinermeister Nico Naujoks zeigt sich mit seinen Auszubildenden zufrieden. In seiner Werkstatt bildet er Fachpraktiker zur Holzverarbeitung aus. Die Ausbildung sei theoriereduzierter als in der regulären Schreinerlehre.
Dass viel Wert auf Praxis gelegt wird, zeigt sich in den eigenen Werkstätten. Dort konnten die Auszubildenden zeigen, was sie draufhaben, und Interessierte konnten in die Ausbildungsberufe reinschnuppern. Es wurde eifrig gehämmert, gehobelt und gestrichen. Die Ausbildungsleiterin Ellen Siedler zeigt sich mit der Resonanz am Tag der offenen Werkstätten zufrieden: "Es war gut was los."