(rsf) „Bei der Tanzmeditation ist man in Bewegung, kommt aber innerlich zur Ruhe“, versichert Gerda Mantel. Sie ist eine von zwölf Teilnehmern, die am ersten Abend „Tanzmeditation – Vom Dunkel zum Licht“ im Pfarrheim mit dabei sind; angeboten wird er von Pastoralreferentin Vera Markert. Tanzen in der Fastenzeit? Eigentlich ein Widerspruch nach den althergebrachten Traditionen der katholischen Kirche, sagt Markert und lächelt verschmitzt.
Eine Antwort hat sie nicht nur für Skeptiker Fall parat, verweist auf die alten Ostertänze, die auf den Labyrinthen einiger französischen Kathedralen, zum Beispiel in Chartres, bis ins 16. Jahrhundert verewigt wurden. Diese Ostertänze, so Markert, bringen den Sieg der Frühlingssonne über das Dunkel des Winters zum Ausdruck und deuten nach christlicher Auffassung den Sieg des Lebens über den Tod durch die Auferstehung von Jesus. Und, betont sie: Der religiöse Begriff „Umkehr“ komme ja aus der Vorstellung der Bewegung, könne deshalb gehend erlebt werden.
Vera Markert weiß, was Tanzen bewirken, wie Tanzen verbinden kann: Die Pastoralreferentin hat von 2001 bis 2004 an der westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Tanztherapie studiert und und gehört der Masterclass einer Professorin der Universität Tiflis an. Sie war einige Jahre in der Krankenhausseelsorge eingesetzt und hat dabei gespürt, wie wichtig es für Menschen ist, die nicht mehr oder nicht mehr gut sprechen können, sich noch irgendwie auszudrücken.
Tanz beinhaltet für sie aber auch, sich in der Gemeinschaft mit anderen mit Freude zu bewegen. In Löffelsterz hat sie anlässlich eines Kirchenjubiläums mit Dorfbewohnern im vergangenen Sommer einen Reigentanz aus der Renaissancezeit einstudiert. Auch in Kinder- und Schülergottesdienste bringt sie das Element des liturgischen Tanzes nach Möglichkeit ein. „Das Erlebnis Gemeinschaft und Feier wird noch größer bei einem angeleiteten Tanz, bei dem alle mitmachen können“, meint sie.