Was ist, wenn ein Tapezierer auf einen Oberpfälzer, auf eine „gestresste Susanne“ oder einen „Bauern mit Urlaubscenter“ trifft? Natürlich: Es ist Faschingszeit bei der Eigenheimer-Vereinigung Dingolshausen (EVD). Seit vielen Jahrzehnten gibt es die beliebte Veranstaltung, in diesem Jahr das erste Mal in der Sportheim-Gaststätte des FV Dingolshausen (FVD). „Unsere Vereinswirtin hat sich leider entschlossen, und ihre Tür geschlossen“ reimte EVD-Vorsitzender Eugen Achtziger in seiner Begrüßung, in der er dem FVD für dessen Bereitschaft dankte, nun hier im Sportheim feiern zu dürfen.
Los ging die „närrische Schnitzelparade“ mit leckerem Essen und einem gut gelaunten Alleinunterhalter, im wahrsten Sinne des Wortes. Erwin Meißner aus Donnersdorf gehört seit vielen Jahren zu dieser Feier. Mit Musik zum Mitsingen und vielen Witzen brachte er die Gäste oft zum Lachen.
„Alles bloß kei Wasser ned, na, na, na, des sauf mer ned, weil mei Magn, kanns ned verdragn“, machte die Männer-Abteilung der Eigenheimer-Sänger deutlich. „aber a Glasla Wein, des wär fein“. Logisch: auch bei Sekt, Rum, Bier und anderen Leckereien wären die Herren der Schöpfung nicht abgeneigt.
Von den Schwierigkeiten beim Tapezieren konnte Eugen Achtziger in seiner Bütt berichten: „Grad warn wir bei der siebten Bahn, da wurde die erste wieder munter, und rutscht ganz langsam die Wand hinunter. Die Zweite und Dritte hinterher, was hab ich gesagt, Tapezieren ist schwer.“
Ein ortsbekannter Oberpfälzer stieg nach weiteren Liedern als Straßenkehrer in die Bütt. Und er wusste wie in den Jahren zuvor, wieder so einiges zu berichten: „Geworben wurde mit Weinprinzessinnen-Ausflug“ so Hans-Walter Schmalzbauer aber „doch was mitgefahren ist, waren bis auf eine kleine Zahl nur Weinköniginnen mit ihrem Prinzgemahlen im hohen Rentenalter“.
Auch das Wirtshaussterben in der Gemeinde nahm er mit in seine Büttenrede. „Also an mir kann es nicht liegen, weil mein Durst scho für reichlich Umsatz von Schoppen und Bier sorgt“, machte er deutlich.
Eugen Achtziger wusste als singender Dr. Eisenbart so einiges aus dem Praxisleben zu berichten, auf dem Akkordeon von Erwin Meißner begleitet: „Ich heilte ihn mit Haferbrei, jetzt hört er wieder Bayern 2“.
Als ein müder Bauer der seinen Hof in ein Urlaubscenter umbaute, war wieder Dagmar Berger mit von der Partie. Der erste Gast der zu Besuch kam, sei ein Doktor gewesen. „Sagen sie mal Herr Bauer ist ihnen nicht gut?“ so die Frage des Mediziners. „Nee, ich glaube ich habe zu viele tierische Eigenschaften“ so die Antwort. „Ich saufe wie eine Kuh, fresse wie ein Pferd, bin scharf wie ein Bock und müde wie ein Hund“. Als er mich untersucht hatte meinte er nur: „Sie haben noch eine weitere tierische Eigenschaft, sie sind dreckig wie ein Schwein.“
In den Sommerferien reiste ein bildhübsches Mädchen an. „Na, hast du gesehen, wie die mich angelacht hat“, so der Bauer zu seiner Frau. „Wie ich dich das erste Mal gesehen hatte, musste ich auch lachen“, so seine Frau.
Roswitha Kruse erzählte als gestresste Susanne dann von ihrem voll automatisierten Haus. Wenn „die Küchentür zugeht und fällt sanft ins Schloss, donnert gleich im WC die Klospülung los“. Die Technik spielt ihr arg mit. „Fass ich an den Drücker der Spülung nur ran, gehn der Herd, der Mixer und die Waschmaschin' an“, so die leidgeprüfte Hausfrau.
Die Mitwirkenden
Der Tapezierer: Eugen Achtziger.
Ein Straßenkehrer: Hans-Walter Schmalzbauer.
Dr. Eisenbart: Eugen Achtziger.
Bauer vom Urlaubscenter: Dagmar Berger.
Gestresste Susanne: Roswitha Kruse.
Eigenheimer-Sänger: Eugen Achtziger, Rita Achtziger, Bruno Scheuring, Franz Jörg, Petra Jörg, Wolfgang Malschok, Roswitha Kruse, Ferdinand Rößner.