Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Tarzansprung aus luftiger Höhe

SCHWEINFURT

Tarzansprung aus luftiger Höhe

    • |
    • |

    Bei der Stadt rannte Bauherr Klaus Vatter (Arnstein) offene Türen ein, bei den Bau-Stadträten erntete das Vorhaben nur Beifall. „Super Sache“ war der Tenor, die Genehmigung also kein Problem. Seit 14 Tagen baut eine Fachfirma aus Dresden auf dem 150 mal 150 Meter großen Areal im Wald hinter dem Kiosk. An Pfingstsamstag geht's los, Punkt 10 Uhr. Wenn der Kletterwald am 28. Mai bei der offiziellen Feier seiner Bestimmung übergeben wird, ist alles fertig.

    15 Trainer gehören dem Kletterwald-Team unter Leitung von Thorsten Silbermann an. „Fritz“, wie ihn alle nennen, ist gelernter Industriekletterer und Höhenarbeiter, außerdem Inhaber des PSA-Scheins (Persönliche Schutz-Ausrüstung) für Kletterer. Bei der Verhüllung des Leipziger Bahnhofs und beim Bau der Berliner Arkaden befand sich sein Arbeitsplatz 40 und mehr Meter über dem Boden. Höhe ist für ihn kein Problem, eher Berufung.

    Herzstück ist der Hochseilgarten mit allein 73 Einzelteilen. Sie sind auf acht Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade verteilt. Der Kunde zahlt an der Kasse – einem Container mit naturnahem Vordach. Der Höhenkletterer (Freizeitkleidung, Sportschuhe) wird in einen Vollgurt gesteckt, Helm auf den Kopf und nach einer intensiven Einweisung geht es nach oben zu den wartenden Trainern. „Die Sicherheit ist oberstes Gebot“, sagt „Fritz“ Silbermann. Das „Du“ ist obligat, es fördert das Vertrauen, meint er.

    Parcours 2 ist einer der leichteren, zum Anfang besser geeignet. Über eine Leiter geht's in vier Meter Höhe. Von Baum zu Baum sind Balancierseile, Brücken, Netze gespannt, man muss über wackelige Hölzer laufen, auf Holzbalken balancieren, wird mit einer Holztonne zur nächsten Station transportiert, bewegt sich auf Seilrutschen fort, um über eine Strickleiter die Erde zu erreichen. Der Kletterer ist stets gesichert, immer ist ein Trainer da. An jedem Baum sind Holzpodeste, insgesamt 63, in Höhen von bis zu zwölf Metern angebracht, auf denen sich der Kletterer ausruht und auf die nächste Herausforderung vorbereitet.

    Nachts werden die Klettergerüste auf über vier Meter Höhe hochgezogen, so dass unberechtigtes Benutzen ausgeschlossen ist. Alle Elemente sind durch eine spezielle Klemmtechnik an den Stämmen angebracht, die dabei nicht beschädigt werden. Ein Baumgutachten musste dazu eingeholt werden. Über 11 000 Schrauben sorgen für hundertprozentige Sicherheit. „Wir haben naturnah gebaut, alles aus Holz“, sagt Vatter.

    Für unter Achtjährige wird ein Kletterwald im Kleinformat gebaut, in Planung ist ein Behinderten-Parcours und ein Managertraining. Dazu muss die Jakobsleiter, mit 25 Metern Höhe höchstes Element, bestiegen werden, was nur möglich ist, wenn das Team zusammenhält. Solche gruppentherapeutischen Trainings können Firmen für Führungskräfte ordern.

    Weitere Angebote: Giant Swing, ein Absprung aus größerer Höhe; Flaying Fox, eine 80 Meter lange Seilrutsche aus zwölf Metern Höhe nach unten und eine Riesenschaukel mit Achterbahn-Effekt im Magen. Schließlich gibt es einen Kinder-Baum, an dem vorher abgegebenen Geschenke hängen und vom Geburtstagskind herunter gepflückt werden müssen. Und den Hochzeitsbaum: Das Paar sitzt am Baggersee, der Kellner serviert das Candle-Light-Dinner via Seilrutsche. Kontakt unter Tel. 01 51/50 62 83 02.

    Daten & Fakten

    Der Hochseilgarten

    Drei Stunden dauert eine Einheit. Sie kostet für Erwachsene 20 Euro, Studenten und Schüler 14 Euro, Familien (je zwei Erwachsene und Kinder) 39 Euro. Bei Gruppen ab zehn Personen ist der Einzelpreis stark ermäßigt. Der Hochseilgarten ist täglich ab 10 Uhr geöffnet bis zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit, auch im Winter.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden