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Schweinfurt: Tattoo fürs Fahrrad von der Polizei

Schweinfurt

Tattoo fürs Fahrrad von der Polizei

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    Gutes Rad ist teuer: Damit es nicht abhanden kommt, gab es eine Codierungsaktion der Polizei am Mainkai.
    Gutes Rad ist teuer: Damit es nicht abhanden kommt, gab es eine Codierungsaktion der Polizei am Mainkai. Foto: Uwe Eichler

    "Habt Ihr Werkzeug?" fragt ein Biker mit Reparaturbedarf am Rad, der nur zufällig vorbeischaut bei der Veranstaltung der Polizeiinspektion (PI) Schweinfurt. Am Mainkai herrscht reichlich Fahrradverkehr bei bestem Ausflugswetter. Die Freunde und Helfer der PI würden gerne Unterstützung leisten, haben aber nur kleines Gerät dabei, für die Aktion "Fahrrad Codieren".

    Dabei erhalten die Räder der Besucher ein winziges Nummernschild in den Rahmen graviert mit einem polizeibekannten Code, der Ort, Straße und Halter anzeigt, plus einen Aufkleber darüber, zwecks Entmutigung der Langfinger. Die haben in der City gerade wieder Hochsaison. Ein derartiger Code zeige einem Streifenbeamten auf den ersten Blick, dass es noch einen Radbesitzer gebe, sagt Michaela Genßler.

    Die Polizeiobermeisterin leitet die Präventionsaktion. Für einen Fahrraddieb sei es aufwendig und auffällig, die Codierung abzufräsen: "Sie ist besser sichtbar als die Seriennummer." Manches E- oder Titan-Bike ist sogar per Chip und GPS ortbar, so wie das Gefährt des Zaungasts.

    Info über schwer zu knackende Schlösser

    Am Infostand geht es um allgemeine Prävention rund um des Deutschen zweitliebsten fahrbaren Untersatz, mit Flyern und Beratung, etwa über schwer zu knackende Schlösser. Der Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Bad Neustadt kommt in einer Broschüre sogar ins Reimen: "Ein Fahrradfahrer ist gescheit, setzt er auf seine Sicherheit. Er schließt sein Fahrrad immer zu, hat so vor Dieben seine Ruh". Funktionierende Bremsen, Lichter, Reflektoren, Klingeln und natürlich der Fahrradhelm sind ganz prosaische Anliegen der Ordnungshüter: "Um geistig immer fit zu sein, verzichtet man auf Bier und Wein. Und keine Drogen oder Pillen sollten trüben euren Willen."

    Trotz des Termins inmitten der Woche ist der Andrang gar nicht mal so schlecht zwischen 10 und 15 Uhr. Bis Mittag zählen die jungen Beamten 30 Besucher und rechnen die Gesamtzahl der Interessenten auf 60 oder 70 hoch. Im Kalender war man eingeschränkt – nahe am personalintensiven G7-Gipfel in Elmau oder am Innenministertreffen in Würzburg. Die beiden Nachwuchswerber für den Polizeiberuf nebenan warten derweil auf das Schulende. Im Alter zwischen 17 und 31 Jahren sowie ab 165 Zentimeter Körpergröße kann der möglichst sportliche und unbescholtene Nachwuchs-Cop beitreten, Tattoos sind in Bayern nach wie vor zu bedecken.

    Polizeiboot "Henneberg" mit 350 PS

    Dann gibt es noch die "Henneberg", das Schiff der "Mainküstenwache". Auch die Wasserschutzpolizei (WSP) ist am Kai dabei, mit ihrem 350-PS-Boot, das 2014 in Papenburg vom Stapel gelassen wurde und sogar einmal durch Nordseewasser gefahren ist, vorbei an Robbenbänken.

    Der Dienstbereich der WSP-Gruppe Schweinfurt ist größer als das Bundesland Saarland mit 62 Flusskilometern auf der "Bundeswasserstraße Main" zwischen der Schleuse Gerlachshausen und der Schleuse Limbach. Es geht um Aufgaben, die der Überwachung des Straßenverkehrs ähneln. Alkoholkontrollen spielen da eine Rolle bei dem allgemein erhöhtem Verkehrsaufkommen zwischen Frachtern, Flusskreuzfahrtschiffen, Stand-Up-Paddlern, Sport- und Partybooten, Fischern oder Kanuten. Reusendiebstahl und Wiesenparken zählen zu den Klassikern.

    Ukrainer mit Respekt vor der Wasserschutzpolizei

    Die beiden Besatzungsmitglieder zeigen eine Karte, mit dem Netz europäischer Wasserstraßen zwischen Rhein und Donau. Die ukrainischen Skipper werden derzeit vermisst, die bis vor kurzem Schubverbände mit Getreide gen Westen bugsiert haben: "Die hatten immer Respekt vor der Autorität der Polizei."

    Zu Flotte und Fuhrpark zählen noch das kleine "Streckenboot" WSP 29 mit Außenbordmotor sowie zwei Busse, deren Minilabore bei Umweltdelikten zum Einsatz kommen. Schwere Bewaffnung findet man an Bord der "WSP 23 Henneberg" nicht, aber von Drogenschmuggel oder Flusspiraterie auf dem Main ist auch nichts bekannt. Jeder fliehende Holländer oder bajuwarische Blackbeard würde recht schnell an einer der zahlreichen Schleusen gestoppt.

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