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SCHWEINFURT: Technik-Wettbewerb: Schweinfurter Schüler-Team im Finale

SCHWEINFURT

Technik-Wettbewerb: Schweinfurter Schüler-Team im Finale

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    Voll motiviert ins Finale: Mit Schauspielcoach Markus Menzel (ganz links) und Lehrer Wolfgang Rücker (fünfter von links) arbeiten die Schüler Julian Stöcker, Phillipp Zillmer, Marcel Stenzel und Vivien Lindner an ihrer Präsentation.
    Voll motiviert ins Finale: Mit Schauspielcoach Markus Menzel (ganz links) und Lehrer Wolfgang Rücker (fünfter von links) arbeiten die Schüler Julian Stöcker, Phillipp Zillmer, Marcel Stenzel und Vivien Lindner an ihrer Präsentation. Foto: Foto: Nicolas Bettinger

    „Sie ist wohl noch in der Maske“, sagt Schauspielcoach Markus Menzel und lächelt die 18-jährige Vivien Lindner an, die am Waschbecken des Klassenzimmers steht und ein wenig Make-up aufträgt. Zusammen mit drei Klassenkammeraden der Wilhelm-Sattler-Realschule studiert sie heute eine Präsentation ein, die die vier Zehntklässler am 10. Juli in München vorzeigen müssen.

    Gemeinsam mit ihrem IT-Lehrer Wolfgang Rücker haben es die Realschüler ins Finale des bayernweiten Berufsorientierungswettbewerbs „Technik-Scouts“ geschafft. „Im Unterricht haben wir technische Berufe behandelt und nahmen dies zum Anlass, bei dem Wettbewerb teilzunehmen“, sagt Lehrer Wolfgang Rücker und freut sich über den erfolgreichen Finaleinzug seiner Schüler.

    Schüler forschen und sind kreativ

    „Technik-Scouts“ ist ein Schüler-Team-Wettbewerb, der bayernweit und schulartübergreifend seit 2007 jährlich stattfindet. Initiiert wird das Projekt vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium. Die Schüler erforschen dabei – mithilfe einer Lehrkraft – ein technisches Berufsbild ihrer Wahl und stellen ihre Recherche-Ergebnisse in kreativer Form dar. Das Schweinfurter Team hat sich für den Beruf des Fachinformatikers entschieden. Dafür sammelten sie in den letzten Monaten Informationen zu dem Thema, blickten Auszubildenden und Mitarbeitern der Firma FIS über die Schulter und drehten einen kurzen Film über das Berufsfeld. „Keiner von uns will mal Fachinformatiker werden, wir finden den Beruf aber trotzdem interessant“, sagt Vivien Lindner über ihre Gruppe.

    In den Augen der Jury war das eingereichte Recherche-Ergebnis so gut, dass sie die Schweinfurter Schüler als eines der sechs bayerischen Finalisten-Teams nominierten. Bei 500 teilnehmenden Schülern in 125 Teams gehören die Schweinfurter also zur absoluten Spitze. Im Finale müssen sie ihre Ergebnisse nun zusätzlich szenisch darstellen.

    Die gegnerischen Teams kommen aus Uffenheim, Lindenberg im Allgäu, Türkheim, Nördlingen und München. „Unser Vorteil ist, dass wir keinen Druck verspüren“, sagt Julian Stöcker. Der 16-jährige Schüler blickt optimistisch auf das Finale, bei dem sich sein Team vor 200 Zuschauern präsentieren muss. „Wir haben durch Referate und Vorträge schon Erfahrung damit, vor Menschen zu sprechen“, so Stöcker. Sprechen alleine wird dabei nicht reichen, weiß Schauspieler Markus Menzel. Der Coach unterstützt alle sechs Finalisten-Teams beim Einstudieren ihrer Präsentationen. Heute ist er nach Schweinfurt gekommen.

    „Sie machen es wirklich gut, sie gehen sehr offen an die Sache ran“, lobt Menzel die Schüler. Demnach seien die Schweinfurter auch ohne Theatererfahrung auf einem guten Weg. „Wir spielen ein Stück, in dem wir ein Märchen ins Absurde ziehen“, sagt Schüler Phillipp Zillmer. Im fünfminütigen Theaterstück geht es um Fachinformatiker, die eine künstliche Intelligenz erschaffen. Der weibliche Roboter, gespielt von der Schülerin Vivien Lindner, funktioniert dabei nicht immer reibungslos und gerät auf humorvolle Art und Weise außer Kontrolle. „Ich glaube im Finale haben wir gute Chancen, weil uns das Witzige einfach liegt“, sagt der Schüler Marcel Stenzel.

    „Wir haben nichts zu verlieren“

    Ziel des Wettbewerbs ist es, den Schülern über einen spielerischen Ansatz technische Berufe näher zu bringen. So wissen die vier Realschüler nun deutlich mehr über Informatik als zuvor. „Der Fachinformatiker programmiert Apps, Videospiele und sorgt dafür, dass ein Knopfdruck das bewirkt, was erwartet wird“, sagt Vivien Lindner und wird schnell von ihrem Lehrer ergänzt: „Das ist natürlich nur eine Seite des Berufs“, entgegnet ihr Rücker lächelnd.

    In der kommenden Woche können die vier Schüler ihr Wissen und vor allem ihre Kreativität unter Beweis stellen, wenn sie zum Finale nach München reisen. Besonders aufgeregt sind die Jugendlichen aber nicht. „Klar ist man angespannt, aber wir haben nichts zu verlieren“, sagt Julian Stöcker. „Wenn uns jemand Druck macht, dann höchstens unsere Klasse“, sagt Phillipp Zillmer schmunzelnd. Diese stehe aber geschlossen hinter dem Vierer-Team und drücke die Daumen. Das Sieger-Team darf mit der ganzen Klasse drei Tage lang nach Berlin fahren. Auch die anderen Finalisten gehen nicht leer aus. Bis es nächste Woche soweit ist, stehen aber noch ein paar Proben auf dem Programm. Für heute haben die Schüler erst einmal genug geschafft. „Herr Rücker, mein Hals tut schon weh, ich hab' so viel geredet“, sagt Vivien Lindner und sorgt für Gelächter im Schulsaal.

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