Etwa 2,5 Millionen Euro will der Landkreis in die Tiefgarage des Landratsamts investieren, um den Rost in der Bewehrung des Stahlbetons zu stoppen. Das hat der Kreisausschuss am Donnerstag beschlossen und sich für den so genannten Kathodischen Korrosionsschutz (KKS) entschieden, bei dem Schwachstromleitungen den Rost aufhalten sollen.
Vor vier Wochen vertagt
Bereits vor vier Wochen hatte die Verwaltung den KKS als Favoriten aus drei Varianten vorgestellt. Die Ausschussmehrheit hatte zu wenig Informationen über das Verfahren, weswegen das Thema vertagt wurde und am Donnerstag Veit Bräuning vom planenden Büro referierte.
Er stellte eine Reihe von Referenzprojekten vor: öffentliche Tiefgaragen ebenso wie große Brücken. Beim KKS wird die Betonoberfläche geöffnet und Titanbänder oder -netze aufgebracht. Sie werden unter Schwachstrom gesetzt, wobei elektrochemische Reaktionen dafür sorgen, dass die Korrosion gestoppt wird.
Schutzschicht für den Beton
Dabei müssen die chloridbelasteten Betonteile nicht ausgetauscht werden. Der Rost wird nämlich vom Streusalz ausgelöst, das zwangsläufig die Autos im Winter in die Garage mitbringen, in den Beton eindringt und dort die Eisenbewehrung angreift. Künftig soll eine Schutzschicht am Boden und an den Pfeilern dafür sorgen, dass das Salzwasser nicht mehr mit dem Beton in Berührung kommt.
Bräuning hatte zudem eine gute Nachricht: Der Rost ist nicht soweit fortgeschritten, so dass die Tragfähigkeit der Pfeiler, die die Last des gesamten Amtsgebäudes stemmen, nicht beeinträchtigt ist. Wäre dies anders, könnte die KKS-Methode gar nicht eingesetzt werden.
Zink wollte etwas anderes
Die Mehrheit ließ sich von Bräunings Aussagen überzeugen. Nur Hubert Zink (Freie Wähler) sprach sich für die etwas teurere Variante aus, bei der per Hochdruckreiniger die belasteten Betonteile herausgelöst werden. Bei bei dieser Alternative müsste zusätzlich das komplette Elektronetz erneuert werden, was Zink im Hinblick auf Lademöglichkeiten für E-Autos als sinnvoll ansah.