TRAUSTADT (NN)
Zum Januar dieses Jahres trat eine neue EU-Verordnung in Kraft, wonach die verschiedenen Pferdezuchtverbände ihre Aktivitäten nicht mehr wie bisher ausschließlich in ihrem Kerngebiet ausüben dürfen. Fohlenprämierungen, Auswahlen zu Auktionen, Stutenselektionen, Stutenleistungsprüfungen, Körungsvorauswahlen der Junghengste, Fohlen-Brenntermine und dergleichen können nun in Züchternähe durchgeführt werden.
„Indem diese Tätigkeiten dezentralisiert wurden, müssen Züchter nicht mehr mehrmals im Jahr hunderte oder gar tausende von Kilometern quer durch Deutschland reisen, um für ihre Pferde die erforderlichen Papiere zu erhalten, sie vorzustellen oder auf dem Markt anzubieten“, erläutert Alois Lang.
Der Oberpleichfelder ist Züchter von Oldenburger Pferden und war bisher gezwungen, dafür mit seinen Tieren stets ins 500 Kilometer entfernte Kernzuchtgebiet in Niedersachsen um Oldenburg, Vechta und Cloppenburg fahren. Nun gibt es in den einzelnen Bundesländern entsprechende Stellen.
Lang wurde inzwischen zum ersten Delegierten des Oldenburger Zuchtverbandes in Bayern gewählt. Damit ist Lang der „bayerische Vorsitzende“ des Oldenburger Zuchtverbandes, zu dem deutschlandweit etwa 4000 aktive Züchter gehören. In Bayern gibt es etwa 100 Züchter.
Zu Langs Team gehören zwei weitere Nordbayern: Alfred Herbig aus Traustadt als Vertrauensmann und Markus Pfeuffer aus Volkach als Brennbeauftragter. Die Bayerische Kommission ergänzen Langs Stellvertreter Franz Josef Stöckl aus Ruhsdorf und Vertrauensmann Hinrich Meyer-Gerbaulet aus Beutelsbach.
Hauptziel und Aufgabe der Delegation ist es, die Zuchtprodukte der hiesigen Oldenburger Züchter auf regionalen und bundesweiten Absatzveranstaltungen und Eliteauktionen für angemessene Preise zu vermarkten. Die bayerische Delegation wird in Nord- und Südbayern zwei Schwerpunkte setzen.
Als erste regionale Veranstaltung in Nordbayern wurde nun einen Fohlen-Brenntermin angesetzt. Am Dienstag, 3. Juli, wird Markus Pfeuffer aus Volkach als Brennbeautragter des Oldenburger Zuchtverbands in Bayern etwa 15 Fohlen das Brandzeichen aufdrücken. Sie sind zwischen acht Wochen und einem halben Jahr alt. Das Brennen ist auf der Reitanlage Armin Krüger am Ortsrand von Traustadt. Es wird bis etwa 19 Uhr dauern. Neben dem Fohlen-Brennen werden auch vier Mutterstuten zur Eintragung als Zuchtpferd begutachtet.
„Wir würden uns riesig freuen, wenn viele Besucher zum Brenntermin kommen und haben natürlich auch für das leibliche Wohl vorgesorgt“, lädt Alois Lang ein. Seine Leidenschaft für Oldenburger als „leistungsstarke Reit- und Sportpferde“ ist ihm anzumerken.
Etwa 40 Fohlen hat er bisher gezüchtet und weiß deshalb: „Richtig gute Pferde mit dem Potenzial für den großen Sport sind immer noch Mangelware“. Lang hat wie jeder Züchter den Traum, dass eines seiner Pferde einmal bei einer Olympiade oder bei internationalen Wettkämpfen mitmischt. Als Delegierter erhofft er sich, dass es „in Bayern nun richtig aufwärts geht“ und es in den nächsten Jahren weitere Züchter und gute Oldenburger Pferde gibt.