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Schwebheim: Trotz GPS oder Google Maps: Ohne die Siebener geht es nicht

Schwebheim

Trotz GPS oder Google Maps: Ohne die Siebener geht es nicht

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    Nach dem Festgottesdienst trugen die Ehrendamen die Siebenerkrone zum Kriegerdenkmal, wo die Feldgeschworenen ihrer Verstorbenen gedachten.
    Nach dem Festgottesdienst trugen die Ehrendamen die Siebenerkrone zum Kriegerdenkmal, wo die Feldgeschworenen ihrer Verstorbenen gedachten. Foto: Ursula Lux

    Sie sind die Hüter der Grenzen und Abmarkungen ihrer Gemeinden und auch wenn sie heute eng mit den Vermessungsämtern zusammenarbeiten, blicken die Feldgeschworenen doch auf eine 500 Jahre alte Tradition zurück. Das Siebenerfest der Gruppe Ost begann traditionell mit einem Festgottesdienst, den Gemeindereferentin Gertrud Pfister und Pfarrer Stefan Stauch gestalteten und den der Gesangverein bereicherte. Am Ende des Gottesdienstes vereidigte Landrat Florian Töpper fünf Männer, die sich zum Dienst als Feldgeschworener bereit erklärt hatten:  Simon Scheuring (Schonungen), Christoph Gerstner (Madenhausen), Walter Kaspar (Grafenrheinfeld) Franz-Josef Kießling (Forst) und Horst Stumpf (Löffelsterz).

    Nach dem Totengedenken am Kriegerdenkmal trafen sich die Sieber in der Sporthalle des TSV, wo Kreisobmann Manfred Mai die Gäste begrüßte und die Arbeit und Zuständigkeit der Feldgeschworenen kurz erklärte. Der Prolog, den zwei der Ehrendamen sprachen, gab einen kleinen Einblick in die Historie dieses Ehrenamtes. Volker Karb, Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde stellte das soziale Leben im Ort in den Vordergrund seiner Vorstellung. Für Kinder, ebenso wie für die Senioren, von den Kindertagesstätten bis zum Erhalt der Arztstellen und der Tagespflegen beschäftigten die Gemeinde vor allem Bauprojekte für diese Zielgruppen.

    Was es braucht? Gut ausgebildete Mitarbeiter und eine gute Ausrüstung

    Der Landrat betonte, dass die Landkreisbürger mit diesem ältesten kommunale Ehrenamt auch "unsere Rechtsordnung feiern". Auch diese brauche das Ehrenamt, meinte Töpper. Außerdem stünden die Siebener für das, was heute vielen Menschen wieder bewusst würde, "eine innige Verbundenheit mit dem Land". Gemeinsam mit Vermessungsdirektor Gerhard Hartmann von Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung ehrte der Landrat langjährige und verdiente Siebener.

    Landrat Florian Töpper (von links) vereidigte die neuen Feldgeschworenen am Ende des Festgottesdienstes. Es sind dies Simon Scheuring (Schonungen), Christoph Gerstner (Madenhausen), Walter Kaspar (Grafenrheinfeld) Franz-Josef Kießling (Forst) und Horst Stumpf (Löffelsterz).
    Landrat Florian Töpper (von links) vereidigte die neuen Feldgeschworenen am Ende des Festgottesdienstes. Es sind dies Simon Scheuring (Schonungen), Christoph Gerstner (Madenhausen), Walter Kaspar (Grafenrheinfeld) Franz-Josef Kießling (Forst) und Horst Stumpf (Löffelsterz). Foto: Ursula Lux

    Hartmann informierte die anwesenden Siebener danach über die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit und betonte, dass jedes Amt "gut ausgebildete Mitarbeiter" bräuchte. Im Hinblick auf die anwesenden Bürgermeister bat er noch darum, diese auch mit dem entsprechenden Werkzeug auszustatten.

    Das ehrenamtliche Engagement sei Ausdruck einer aktiven Bürgerschaft, erklärte die Schwebheimer Bundestagsabgeordnete Anja Weißgerber. Es zeichne den ländlichen Raum aus, dass er Traditionen pflege und auch in Zeiten von GPS und Google Maps brauche es die Siebener. Sie sehe sich als Anwältin des ländlichen Raums betonte Weisgerber und begrüßte es, dass der Bund im letzten Jahr 800.000 Euro in die Städtebauförderung gesteckt habe, Geld von dem auch der Landkreis profitiere, denn man dürfe nicht nur "auf Metropolregionen und Großstädte setzen".

    Es sei ein "gefährliches Pflaster" auf das sie sich mit Grußworten begebe, meinte die stellvertretende Bürgermeisterin Schweinfurts, Sorya Lippert.. Wenn sie bei der Büroeröffnung eines AfD-Abgeordnetenbüros sage, dass sie Muslime deutlich toleranter erlebe als diese Partei, dann ernte sie damit genauso wenig Verständnis, wie wenn sie bei der Eröffnung eines Lebensmittelmarktes auf den Plastikmüll hinweise, so Lippert. Bei den Siebenern allerdings gab es von ihr nur Lob und Dank, allerdings bat Lippert auch darum, doch mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund in dieses Amt zu berufen.

    Baudirektor Peter Doneis vom Amt für ländliche Entwicklung ging bei seinem Dank an die Feldgeschworenen auf einen Begriff aus der Predigt von Stauch ein, "Wahrhaftigkeit" treffe den Charakter der Siebener bestens, diese seien auch ein Zeichen der Entstaatlichung, meinte er. Der Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Herbert Lang betonte: "Unsere Landwirte haben die Zeichen der Zeit längst verstanden." So nehmen die Blühflächen im Landkreis heuer um 30 Prozent zu. Die Gewässerschutzstreifen verdoppeln sich und die Ökoanbauflächen wachsen ebenfalls um 33 Prozent. Matthias Schmittfull, stellvertretender Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes schloss den Reigen der Grußworte ab.

    Für ihr langjähriges Engagement als Siebener ehrte (von links) Landrat Florian Töpper, Alfred Räth (Renershof), Helmut Hahn (Obereuerheim) , Richard Röll (Hirschfeld), Richard Stühler (Reichmannshausen), Walter Schonunger (Abersfeld), Ludwig Zimmermann (Abersfeld) und  Fritz Roßteuscher (Schwebheim). Mit im Bild die Gratulanten: Vermessungsdirektor Gerhard Hartmann, Bürgermeister Volker Karb und Kreisobmann Manfred Mai.
    Für ihr langjähriges Engagement als Siebener ehrte (von links) Landrat Florian Töpper, Alfred Räth (Renershof), Helmut Hahn (Obereuerheim) , Richard Röll (Hirschfeld), Richard Stühler (Reichmannshausen), Walter Schonunger (Abersfeld), Ludwig Zimmermann (Abersfeld) und Fritz Roßteuscher (Schwebheim). Mit im Bild die Gratulanten: Vermessungsdirektor Gerhard Hartmann, Bürgermeister Volker Karb und Kreisobmann Manfred Mai. Foto: Ursula Lux

    Die GeehrtenFür 25 Jahre: Helmut Hahn und Gerhard Niklaus (beide Obereuerheim), Alfred Räth (Rednershof), Richard Röll (Hirschfeld) und Walter Schonunger (Abersfeld)Für 50 Jahre: Richard Stühler (Reichmannshausen) und Ludwig Zimmermann (Abersfeld)Für 60 Jahre: Friedrich Roßteuscher (Schwebheim)

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