Wolfgang Herrndorfs Theaterstück für Jugendliche ab 14 Jahren, „eine Reise, getränkt mit dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer und gleichzeitig voller Wehmut, weil sie nicht ewig dauern kann“, ist zu erleben jeweils um 9 und 11 Uhr am Donnerstag, 23., und Freitag, 24. April. Kartenvorbestellung für Schulvorstellungen ab Donnerstag, 12. März, 8 Uhr, unter Tel. (0 97 21) 51 49 52. In der Inszenierung von Thomas Klischke für das Fränkische Theater Schloss Maßbach/TiP spielen Johanna Maria Seitz, Philip Pelzer und Nilz Bessel.
Der 1965 in Hamburg geborene Wolfgang Herrndorf studierte Malerei und zeichnete für die „Titanic“. 2002 erschien sein Debütroman „In Plüschgewittern“. 2008 wurde er für „Diesseits des Van-Allen-Gürtels“ mit dem Deutschen Erzählerpreis ausgezeichnet. „Es geht also doch: Man kann auf Deutsch intelligente und zugleich extrem lustige Geschichten schreiben“, meinte dazu Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung. 2011 erhielt er für „Tschick“ den Clemens Brentano Förderpreis der Stadt Heidelberg, sowie den Deutschen Jugendbuchpreis, 2012 wurde er mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet. 2011 erschien sein Roman „Sand“.
Herrndorf litt an einem Gehirntumor. In seinem Blog „Arbeit und Struktur“ setzte er sich bis zuletzt mit der Krankheit auseinander. Wolfgang Herrndorf beendete sein Leben am 26. August 2013. In einem Nachruf im Spiegel beschrieb Wolfgang Höbel Tschick als „Sensationserfolg, ohne viel Werbung von Lesern an andere Leser weitergereicht: ein Glückserlebnis, wie es die deutsche Literatur ihrer Kundschaft nur selten beschert. Wolfgang Herrndorf wirkte stolz, fast selig über all die unerwartete Begeisterung. Vermutlich wird Tschick jetzt, nach Herrndorfs Tod, sein berühmtestes Buch bleiben. 'Ich hab die längste Zeit meines Lebens immer nur so rumgekrebst mit allem', sagte Herrndorf im Januar 2011. Er meinte: mit dem Leben, mit dem Malen, mit dem Schreiben. Am Ende ist dann doch ein großer, von sehr vielen Menschen aufrichtig geliebter deutscher Schriftsteller aus ihm geworden.“
„Tschick“ ist die Geschichte einer sommerlichen Deutschlandfahrt durch ein vertrautes, fremdes Land. Durch Orte mitten im Nirgendwo, bizarre Kraterlandschaften und fehlplatzierte Gebirgszüge, bevölkert von seltsamen, aber häufig entwaffnend freundlichen Menschen. Es ist der erste Tag der Sommerferien. Die Mutter des 14-jährigen Maik ist beim jährlichen Entzug, sein Vater mit jugendlicher Geliebter auf Geschäftsreise, der Rest der Klasse eingeladen bei der Geburtstagsfeier der Jahrgangsschönsten.
Und Maik ist allein mit Villa, Pool und 200 Euro Taschengeld. Da taucht Tschick vor seiner Haustür auf, in einem geklauten Lada. Tschick ist noch neu in Maiks Klasse, ein Proll aus der Hochhaussiedlung, öfters betrunken, möglicherweise Russenmafia. Trotzdem steigt Maik ein. Zuerst wollen die beiden noch Richtung Walachei, Tschicks Familie besuchen, aber schon bald fahren sie einfach drauflos.