Ein helles, unbewegliches Licht am nächtlichen Himmel, ein rötlich schimmernder Punkt, der am Firmament langsam von West nach Ost zieht, oder ein mysteriöses Leuchten mitten im Wald: Immer wieder beobachten Menschen seltsame Erscheinungen und meinen, ein „Ufo“ gesehen zu haben. Sie haben Recht. Denn die Abkürzung Ufo steht lediglich für „unbekanntes Flugobjekt“ – egal, was es ist und wo es herkommt.
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Oft genug allerdings wird ein Ufo gleichgesetzt mit der fliegenden Untertasse, die man seit den 50-er Jahren aus billigen Science-Fiction-Filmen kennt und mit der die möglicherweise grünen Außerirdische aus Tausenden von Lichtjahren entfernten Galaxien zur Erde gereist sind, um ausgerechnet uns kleinen Menschenwürmchen über die Schulter zu schauen. Jahr für Jahr werden solche Ufo-Sichtungen gemeldet. Auch über der Region Steigerwald.
Die Gesellschaft zur Erforschung des Ufo-Phänomens (kurz GEP) trägt im Internet Meldungen über verdächtige Sichtungen und Beobachtungen auf einer Datenbank zusammen. In dieser Datenbank unter www.ufo-datenbank.de ist ein Teilbereichen frei zugänglich, nähere Details sind allerdings hinter einer Bezahlschranke verborgen und nur für zahlende Mitglieder sichtbar. Die GEP stehe dem Ufo-Phänomen „neutral“ gegenüber, betont sie auf ihrer Homepage. Alle gemeldeten Beobachtungen werden auf rationale, natürliche Erklärungen hin untersucht. Andererseits schließt die GEP aber auch nicht aus, dass es tatsächlich Ufos geben könnte.
Nach Postleitzahlen geordnet
Die Ufo-Datenbank bietet im frei zugänglichen Bereich Grundinformationen zu Datum, Ort, Uhrzeit und Klassifizierung der Beobachtungen. Meist sind auch die Aussagen von Zeugen aufgeführt. Bei den angeblichen Ufo-Meldungen aus der Region Schweinfurt/Steigerwald, die in der Sichtungsdatenbank beschrieben werden, gibt die GEP zumeist rationale Hintergründe für die Beobachtungen an. Es gibt aber auch einige wenige Fälle, da wissen auch die Ufologen nicht, wie sie sich dies erklären sollen.
Die Datenbank ist bequem zu durchforsten, weil die Ortschaften, wo unbekannte Flugobjekte gesichtet wurden, nach Postleitzahlen geordnet sind.
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Die älteste Beobachtung aus der Region, die in der Datenbank hinterlegt ist, stammt vom Juli 1996. Ein Zeuge beobachtete damals bei Abtswind einen „relativ großen rot-gelben Farbfleck am Himmel“, der sich nicht bewegt haben soll. Für einen Stern sei das Objekt zu groß gewesen, behauptete er. Nach 15 Minuten stellte der Zeuge seine Beobachtungen ein. Für die GEP ist der Fall klar: Bei dem hellen Punkt handelte sich um den Planeten Jupiter.
Ebenfalls im Juli 1996 wurde aus Abtswind eine weitere Beobachtung aktenkundig: Ein Ehepaar beobachtete ein Flugobjekt, das sich von Kitzingen näherte und das man erst für einen Rettungshubschrauber gehalten hatte. Dafür sei es jedoch dann viel zu grell gewesen und man habe „rings um das große Gebilde kleine Objekte“ beobachten können. Es habe zwei bis drei Minuten in der Luft gestanden und sei dann weitergeflogen. Diese Erscheinung, über die damals auch die Main-Post berichtet hatte, wird von den Ufologen der GEP als „Hubschrauber mit Landescheinwerfer“ klassifiziert.
Mysteriöses aus Sennfeld
Ein sehr mysteriöses Ereignis soll sich am 11. September 2003 morgens um 7.25 Uhr in Sennfeld ereignet haben: Ein Zeuge berichtet, zwischen den Dächern sei nur etwa eine Sekunde lang ein „Objekt mit Kuppel“ aufgetaucht, an dem der Zeuge sogar „Türen und runde Fenster“ erkennen konnte. Ein Ufo im Tarnkappen-Modus? Der GEP war es nicht möglich, den Vorfall schlüssig klären zu können.
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Am frühen Morgen des 4. März 2004 um 5.30 Uhr geschah bei Zeil am Main erneut Merkwürdiges: Eine Frau war gerade mit der Fütterung ihrer Pferde beschäftigt, als sie in nördlicher Richtung ein rötlich-oranges Licht zwischen den Bäumen durchschimmern sah. Sie beschrieb die Situation so: „Es war ein großer, rötlich-oranger Ball mit drei schwarzen Flecken, ungefähr mit der doppelten Größe des Vollmondes. Als ich allerdings danach das Objekt weiter betrachten wollte, war es einfach weg. Ich suchte den Himmel ab, sah aber nur einen etwa stecknadelkopfgroßen Punkt, der einem Stern nicht unähnlich war, und der sich langsam aber kontinuierlich von West nach Ost bewegte.“ Auch für diese nächtliche Lichterscheinung im Maintal hat die GEP keine Erklärung parat.
Himmelslaternen statt Ufos
Mitte Juni 2008 wurden am späten Abend gegen 23.15 Uhr in Schweinfurt leuchtende Punkte am Himmel gesichtet. Laut GEP deutet dies auf Modell-Heißluftballons hin, die häufig – genauso wie japanische Schwebelichter und Himmelslaternen – für Ufos gehalten werden. Die gleiche Erklärung gibt es für eine Sichtung, die eine Woche später, am 28. Juni 2008 bei Werneck gemeldet wurde, und für eine dritte Sichtung am 17. März 2009 bei Niederwerrn („zwei leuchtende Punkte am Himmel, die gleichmäßig von West nach Ost zogen“).
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Mysteriöses trug sich am 12. Dezember 2011 erneut in der Gegend bei Zeil am Main zu. Eine 30-jährige Zeugin beobachtete um 22.15 Uhr zusammen mit ihrem Freund über einen längeren Zeitraum in südwestlicher Richtung ein helles, weiß-bläuliches, blinkendes „senkrecht stehendes Licht“, von dem „in bestimmten Abständen Funken oder Lichter abgingen.“ Eine Erklärung dafür kann die GEP nicht geben.
In den vergangenen sechs Jahren blieb es dann ruhig am Himmel über der Region.