(ul) Es war ein Abschied der besonderen Art. Ganz bewusst entschloss sich die Schulleiterin der Volksschule Schweinfurter Rhön, Karin Speidel, ihren Abschied mit den Menschen zu feiern, mit denen sie tagtäglich zu tun hatte und die sie wertschätzte.
Der stellvertretende Schulleiter Mark Zirkelbach moderierte ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm, das mit einem Quizspiel der bereits verabschiedeten Neuntklässler begann. Klassensprecher gegen Schulleiterin hieß es da und Speidel musste ihre eigenen „Sprüche“ erraten. „Das ist ja richtig Stress, ich dachte, ihr wollt mich verwöhnen“, stöhnte sie lachend. Ein Neuntklässler aber antwortete schlagfertig: „Das haben wir doch das ganze Jahr getan.“
Die Elternbeiratsvorsitzende Manuela Metz dankte Speidel in einem Zwiegespräch mit Zirkelbach. Die Kinder zeigten Sketche, tanzten, sangen und überreichten symbolische Blumen. Zum Abschluss kam „Steve“, Karin Speidels wirklich allerletzter Schüler, eine Bauchrednerpuppe, gespielt von Rüdiger Wolf und Catrin Theissen vom Elternbeirat.
Begonnen hat Speidel ihre Schullaufbahn in Hesselbach, wo sie im heutigen Rathaus die beiden ersten Klassen unterrichtete. Es folgten 32 Jahre an Schweinfurter Hauptschulen, davon die letzten beiden Jahre als Konrektorin der Albert-Schweizer-Schule. 2003 übernahm sie die Schulleitung in Üchtelhausen, damals eine zweizügige Grundschule mit acht Klassen, und die Hauptschule mit den Klassen fünf bis neun. Die ersten Jahre waren geprägt von der Sanierung des Schulgebäudes. Die letzten Jahre standen ganz im Zeichen der schrittweisen Auflösung der Hauptschule und der Querelen über den neuen Schulort.
„Ich hätt mir für meine Arbeit als Schulleiterin mehr Ruhe und Verlässlichkeit im schulischen Umfeld gewünscht“, meinte Speidel bedauernd. Gleichzeitig freute sie sich über die Früchte ihres Einsatzes, das gute Miteinander der Kollegen, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und das „gute Schulleben“.
Auch Zirkelbach erinnerte noch einmal an die Verdienste Speidels beim Umbau der Schule und ihren leider vergeblichen Einsatz für den Erhalt der Hauptschule. Üchtelhausen sei auch die erste Schule im Landkreis gewesen, die jahrgangsübergreifende Klassen hatte, auch dies eine Aufgabe, die die Rektorin souverän gemeistert habe, so Zirkelbach.