Weg von Diesel- und Benzinfahrzeugen, hin zu umweltfreundlichen Elektroautos lautet die Strategie: Von den insgesamt elf Dienstfahrzeugen des Landratsamts Schweinfurt sind mittlerweile vier auf voll- oder zumindest teilelektrischen Antrieb umgestellt. Jetzt hat der Landkreis auch im Bereich der Nutzfahrzeuge, konkret für den Kreisbauhof und das Abfallwirtschaftszentrums sowie den Kreisjugendring ein E-Fahrzeug mehrere Tage lang getestet, wird mitgeteilt.
Auch etliche Landkreisgemeinden zeigten großes Interesse bei einer Informationsveranstaltung, denn auch in sechs Gemeinden wurde der Streetscooter auf den Bauhöfen getestet.
„Diese Umstellung packen wir mit vollster Überzeugung an. Zum einen aus Gründen des Umweltschutzes, weil wir CO2, Stickoxide, aber auch Lärm reduzieren wollen. Zum anderen möchten wir dazu beitragen, den Wandel in der Automobilindustrie mit unseren, wenn auch bescheidenen, Möglichkeiten zu unterstützen.“ Mit diesen Worten wird Landrat Florian Töpper in der Pressemitteilung zitiert. Allein in der Region Schweinfurt seien fast 3000 Menschen mit dem Thema „Elektromobilität“ berufsmäßig beschäftigt.
In den nächsten Jahren stehen im Landkreis mehrere Beschaffungen für kommunale Transporter an, unter anderem für die Jugendverkehrsschule und die kommunale Jugendarbeit, für die der Landkreis Schweinfurt Sachaufwandsträger ist. Auch die Manager der vier Gemeindeallianzen fragten im Landratsamt nach, ob Erkenntnisse über elektrische Transportfahrzeuge für Bauhofzwecke bestünden. Thomas Benz, Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Mobilität und Energie, organisierte daraufhin eine Informationsveranstaltung am Kreisbauhof in Niederwerrn. Das Interesse sei groß gewesen, meldet das Landratsamt. Neben Mitarbeitern der Abfallwirtschaft und des Bauhofes nahmen auch Landkreisgemeinden, teilweise vertreten durch Bürgermeister, sowie Vertreter der Polizei und von Kreisjugendring teil. Die Deutsche Post stellte ihren Streetscooter vor.
Da die Post auf E-Mobilität umsteigen wollte, die Automobilbranche aber keine geeigneten Nutzfahrzeuge aufweisen konnte, entwickelte die Post selbst Fahrzeuge. 2011 wurde der Prototyp präsentiert, 2015 startete die Serienproduktion. Seit 2017 bietet die Deutsche Post als einziger Anbieter für Fahrzeuge dieser Art, den Streetscooter auch Drittkunden an, beispielsweise Gemeinden und Landkreisen. Gut möglich, dass auch der Landkreis Schweinfurt bald dazu gehört, so die Mitteilung.
Zwölf Werktage stellte die Post dem Landkreis einen Streetscooter zum Testen zur Verfügung. Drei Tage lang war das Fahrzeug am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle im Einsatz, zwei für den Kreisbauhof und den Kreisjugendrings. Die übrigen sieben Tage testen die Gemeinden Gochsheim, Röthlein, Sennfeld, Stadtlauringen, Wasserlosen und Dittelbrunn das Fahrzeug.
Eine abschließende Entscheidung über die Anschaffung eines Streetscooters sei noch nicht getroffen und müsse aus finanzieller Sicht genau überprüft werden, geht aus der Mitteilung außerdem hervor. Aber die Testtage hätten bestätigt, dass der Streetscooter eine ernstzunehmende Alternative zu den Dieselfahrzeugen sei, die demnächst ohnehin ausgetauscht werden müssen, so Landrat Töpper.