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SCHWEINFURT: Unterfränkischer Kulturpreis für Heinz Altschäffel

SCHWEINFURT

Unterfränkischer Kulturpreis für Heinz Altschäffel

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    Preisverleihung in der Kunsthalle: vorne Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel mit Heinz und HelgaAltschäffel, hinten Bezirksrat Peter Motsch und das Ehepaar Gudrun und Utho Grieser.
    Preisverleihung in der Kunsthalle: vorne Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel mit Heinz und HelgaAltschäffel, hinten Bezirksrat Peter Motsch und das Ehepaar Gudrun und Utho Grieser. Foto: Foto: Laszlo Ruppert

    Wie sehr Heinz Altschäffel als Maler geschätzt, als Mensch gemocht und als Lehrer geliebt wird, wurde bei der Verleihung des Kulturpreises des Bezirks Unterfranken am Dienstag sehr deutlich: Der Raum in der Dauerpräsentation der Kunsthalle war viel zu klein für alle Gäste, die den 77-Jährigen am Ende mit minutenlangem Beifall ehrten.

    Diese große Wertschätzung war ebenso wenig eine Überraschung wie die klitzekleine Rede des Geehrten, der bekanntlich nicht gerne öffentlich spricht, sich also auch nur kurz, aber herzlich bedankte und meinte, man könne ihn schon zu seinem Werk fragen, aber nicht zu viel. Die Laudatio hielt Erich Schneider, Leiter der Kunsthalle, der Altschäffel seit langem kennt und begleitet. Er schilderte einmal mehr Altschäffels Ritual der jährlichen Reise nach Italien, bei der er Eindrücke sammelt, aus denen sich ganz allmählich die Grundidee einer Bildgestaltung bildet. Zurück in Schweinfurt prüft Altschäffel deren Tragfähigkeit lange, bevor er den ersten Pinselstrich setzt.

    Dass seine Schaffens- und Ideenkraft auch nach 47 Jahren offensichtlich ungebrochen ist, beweist die kleine Ausstellung in der Kunsthalle aus Anlass der Preisverleihung. Hier zeigt Altschäffel, was in den vergangenen Monaten nach der letzten Ligurienreise entstanden ist. Im Mittelpunkt steht eine Serie, in der unter einem zentralen Viereck eine liegende Figur zu erkennen ist. Die Anordnung erinnert an eine Predella. So nennt die Kunstgeschichte das Gemälde unterhalb des Altarbildes, in dem oft die Grablegung Christi gezeigt wurde.

    Trotz dieser figürlichen Anmutung kann man die Gemälde immer auch als informelle, also abstrakte Kompositionen betrachten, betonte Erich Schneider und lenkte den Blick auf Altschäffels Auseinandersetzung mit der Farbe. Die kleine Ausstellung zeigt freilich auch Altschäffels Fähigkeiten als Zeichner. Vor allem in den reduzierten Blättern ist seine Meisterschaft im Umgang mit Linie, Fläche und Weißraum deutlich zu sehen.

    Obwohl der 77-Jährige selbst das Thema nicht so gerne anschneidet, verwies Erich Schneider auch auf Altschäffels Lehrtätigkeit an der Volkshochschule. In 45 Jahren hat er 2700 Kursteilnehmer begleitet – meist waren und sind es Frauen, in Schweinfurt werden sie die Altschäffel-Schülerinnen genannt. Der Maler war auch dabei, als die Gruppe Schweinfurter Künstler gegründet wurde, um die es in den vergangenen Jahren sehr ruhig geworden ist. Altschäffels Arbeiten zählten immer zu den Höhepunkten der Jahresausstellung.

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé freute sich, dass der Kulturpreis des Bezirks nach 26 Jahren wieder nach Schweinfurt geht. Bildhauer Heinrich Söller war 1985 der erste Preisträger überhaupt. Inzwischen wird der mit 5000 Euro dotierte Preis alle zwei Jahre verliehen, finanziert aus der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.

    Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sprach von einer selten verliehenen, herausragenden Auszeichnung für das „bedeutsame kulturelle Schaffen“ von Heinz Altschäffel. Seine Versuche, über das Werk des Malers zu sprechen, sorgten im Publikum. für einige Irritation. Schließlich überreichte Erwin Dotzel Urkunde, Medaille und Ansteckpin fürs Revers. Man darf allerdings annehmen, dass Heinz Altschäffel diesen Schmuck nicht öffentlich tragen wird. Dazu ist er viel zu zurückhaltend und bescheiden. Über den Preis hat er sich aber schon gefreut.

    • Franken Seite 9

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