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BERGRHEINFELD: Unterwegs mit der Straßenmeisterei: Manchmal dreht sich der Magen um

BERGRHEINFELD

Unterwegs mit der Straßenmeisterei: Manchmal dreht sich der Magen um

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    Ein Schildermeer wartet geduldig auf seinen Einsatz, große Salzberge türmen sich in einer anderen Halle. Die nächste beherbergt tonnenschwere Mähgeräte und riesige Schneeschaufeln. Absperrungen und Begrenzungspfähle liegen säuberlich aufgereiht in Regalen. Die 16 500 Quadratmeter große Bergrheinfelder Außenstelle des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt ist mit etwa 30 Mitarbeitern unter der Leitung von Peter Herbig ein durchstrukturierter Betrieb.

    Ein großer Saal bietet Platz für interne und externe Schulungen und auch die Schaltzentrale des Winterdienstes befindet sich hier. Glatteismeldungen kommen via Computer und ermöglichen schnelles Handeln. Die Zentrale ist im winterlichen Dreischichtbetrieb rund um die Uhr besetzt, im Sommer fährt man zwar einschichtig, es gibt aber auch einen 24-Stunden-Notdienst. Vier Straßenmeistereien gehören zum Staatlichen Bauamt Schweinfurt: Hammelburg, Rödelmaier, Zeil am Main und Schweinfurt, insgesamt werden 55 Kilometer Autobahnen, über 1400 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen und 540 Brücken betreut.

    Winterdienst, Mäharbeiten, Straßeninstandsetzungen, Absicherung von Arbeits- und Gefahrenstellen, Spezialfahrzeugreparaturen, Brückenkontrollen, Reinigung der Parkplätze und Seitenstreifen und die Beseitigung platt gefahrener Tierkörper – „am besten vor der Brotzeit“ - gehören zum umfangreichen Aufgabengebiet.

    Täglich werden die Strecken kontrolliert, besonders „beliebt“ bei den Straßenwärtern ist die Instandhaltung und Säuberung der vier Parkplätze mit WC an der A 71 bis Mellrichstadt. Und so geht die Fahrt im ruckligen Unimog auch zum WC-Besichtigungstermin am Parkplatz Maibacher Höhe. Hier türmt sich in der einen Ecke ein Papierberg, im Edelstahlbecken liegen Papierfetzen, ebenso am Boden, dazwischen undefinierbare Spritzer. Dagegen sind die Hinterlassenschaften auf der Toilettenbrille eindeutig zu identifizieren. „Na, heute geht es ja noch“, meint Bruno Schwemmlein, denn oft, erzählt er weiter, muss er sich ziemlich zusammenreißen, damit sich der Magen nicht umdreht. Mitunter täglich werden die WCs in der Hauptreisezeit gereinigt, manchmal dauert es nur eine Reisebusladung lang, bis es wieder zum Davonlaufen aussieht.

    Zum Beweis wird die just gereinigte Hightech-Toilette inspiziert. Und wirklich liegt bereits wieder Papier auf dem Boden. Und auch die Mülltonnen auf den Rastanlagen quellen mit schöner Regelmäßigkeit über. 50 Tonnen Müll fallen jedes Jahr auf den vier Parkplatz-Toilettenanlagen im Zuständigkeitsbereich Schweinfurt an, weitere 50 Tonnen werden so noch in den Grünstreifen und neben den Mülleimern gesammelt.

    Die Arbeit im Straßenbereich ist gefährlicher geworden, das Verkehrsaufkommen höher, es kann vielen nicht schnell genug gehen. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden gerne missachtet, viele Autofahrer stehen unter Zeitdruck und sind schnell genervt. „Im Sommer steht ihr bloß im Weg rum und im Winter kommt ihr zu spät“, lautet ein oft gehörter Vorwurf. Dabei, so Außenstellenleiter Peter Herbig, steht doch das Wohl der Verkehrsteilnehmer im Vordergrund der Arbeit. „Ärgern wollen wir mit unseren Maßnahmen sicherlich niemanden“, versichert er ironisch. Oft macht das Wetter - wie letzten Winter und ganz aktuell in diesem verregneten Sommer – einen Strich durch Arbeiten und Planung, dann muss man sich einfach tragbare Kompromisse überlegen.

    Zusätzlich versucht man gerade bei Mäharbeiten der 300 Hektar als „größter Landwirt im Landkreis“ die Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen. Oberste Priorität hat aber die Verkehrssicherheit und natürlich die Zufriedenheit der Verkehrsteilnehmer. Deshalb schwingt sich Bruno Schwemmlein auch wieder in seinen Unimog und düst die A 71 weiter zum nächsten stillen – wenn auch wahrscheinlich nicht wirklich schönen – Örtchen am Lauertaler Rastplatz.

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