Schüsse am Uhufelsen! Viel Recherche und Zeit hat Hans Jürgen Heimrich in seinen Interviewroman über den Schriftsteller Hans Fallada und eine der großen Tragödien in seinem Leben investiert: den als Duell getarnten Doppelselbstmord mit seinem Freund Hanns Dietrich von Necker am 17. Oktober 1911 in der Nähe von Rudolstadt. Heimrich schätzt den Autor Hans Fallada.
Fallada ist übrigens ein Künstlername. Der Autor von Werken wie „Wer einmal aus dem Blechnapf fraß“ oder „Kleiner Mann, was nun“ heißt mit bürgerlichem Namen Rudolf Ditzen. Zu Fallada/Ditzen hat er aber auch eine besondere Beziehung. Der schwerverletzte Rudolf Ditzen war nach dem Schusswechsel in das Gasthaus Stockmann gebracht worden. Das ist das Elternhaus von Heimrichs Frau Adelheid. Da schließt sich ein Kreis.
Zusammen mit Bernd Lemmerich hat Heimrich eine szenische Lesung entwickelt. Hans Jürgen und Adelheid Heimrich haben unter anderem in Rudolstadt aus Schüsse am Uhufelsen gelesen. „Das Interesse war besonders groß“, sagt Heimrich. Besonders beeindruckt hat die beiden aber eine Lesung in Carwitz (Mecklenburg-Vorpommern). Dort, in Hans Falladas ehemaligem Wohnhaus, inmitten der Feldberger Seenlandschaft, hat die Hans-Fallada-Gesellschaft ein Museum ohne Barrieren geschaffen, das seinesgleichen sucht, sagt Heimrich. In den Sommermonaten treten hier jeden Freitag Autoren, Schauspieler und Musiker mit Themen auf, die Bezüge zu Fallada haben. Dort haben die beiden Achim Ditzen, den Sohn von Hans Fallada, getroffen. Achim Ditzen hatte dort mit seiner szenischen Lesung „Hans Fallada und die liebe Verwandtschaft“ ebenfalls einen Auftritt bei den „Carwitzer Lesestunden 2014“. Da schließt sich wieder ein Kreis.