Weißkohl und Salz genügen als Zutaten, um Sauerkraut einzumachen. Dann braucht man nur noch einen Gärbehälter und ausreichend Druck, damit das Sauerkraut gut reifen kann. Karin Birkner ist Fachfrau für Sauerkrauteinmachen. Unter ihrer Regie hatte der Verein für Gartenbau und Landespflege in den Hof der Familie Brändler eingeladen, um eine alte Tradition aufleben zu lassen. In einigen Haushalten fanden sich noch alte Weißkrauthobel, große Krautstampfer und Gärtöpfe, die mitgebracht wurden. Stefan Firsching hatte eigens einen großen Krautstampfer neu angefertigt. Dass das Weißkohl hobeln eine schweißtreibende und für die Finger gefährliche Arbeit ist, bemerkten die Akteure schnell. Schon nach kurzem gab es einen blutigen Hobelfinger, und die Arme der Krautstampfer wurden deutlich schwerer. Rund 30 große Weißkrautköpfe wurden in über vier Stunden feingehobelt und dann gesalzen, anschließend im Topf so lange gestampft, bis sich genügend Flüssigkeit abgesetzt hat. Vor allem Salz und Druck spielen bei der Herstellung des Sauerkrauts eine entscheidende Rolle, denn Salz und Druck helfen die Zellwände des Kohls zu zerstören, klärt Karin Birkner auf. Dadurch können aus den Blättern Wasser und Luft entweichen, so dass der Gärungsprozess in Gang gesetzt wird. Währenddessen bildet sich der typische Geruch und Geschmack des sauren Krautes aus. Zum Schluss wird der Sauerkrauttopf mit einem Tuch bedeckt, mit einem Holzbrett luftdicht verschlossen und mit einem Stein beschwert. Zum Lagern kommt der Behälter an einen kühlen und dunklen Ort. Nach vier Wochen ist das Sauerkraut fertig.
GRETTSTADT