Die Gemeinderäte von Unterspiesheim hatten am Volkstrauertag zu einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal in Unterspiesheim eingeladen. Hauptmann Sebastian Moser, Kompaniechef der Patenkompanie der Gemeinde Kolitzheim in Volkach war mit einer Abordnung von Soldaten gekommen. Aus Unterspiesheim waren Fahnenabordnungen der Soldatenkameradschaft, des Arbeitervereins, und der Freiwilligen Feuerwehr der Einladung gefolgt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Musikkapelle Spiesheim unter Leitung von Roland Marpoder.
Der Volkstrauertag lädt ein, sich an das Leid vergangener Generationen ins Gedächtnis zu rufen, der Opfer von Gewalt in unserer Zeit zu gedenken, und sich dafür einzusetzen, dass Frieden möglich wird, so Gemeinderat Eric Dittmann. Gemeinderätin Ilona Dusel erinnerte an das Ende der Weimarer Republik am 30. Januar 1933: "Schritt für Schritt brachte Hitler Deutschland unter seine diktatorische Herrschaft". Unter seiner Führung begann im September 1939 ein globales Inferno, der Zweite Weltkrieg.
Gemeinderat Michael Ortner zitierte die Worte ersten Bundeskanzlers, Konrad Adenauer: "Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz". Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem unerwarteten Angriff auf Israel gewinnen diese Worte neue Aktualität. Die kriegerischen Ereignisse lassen uns zurückbleiben "in einem Gefühl der Trauer, Ohnmacht und Hilflosigkeit". Weil Hass und Hetze bei uns immer mehr zunehmen, gelte es "für Freiheit und Demokratie einzutreten". Kompaniechef Hauptmann Sebastian Moser forderte in seiner Ansprache auf, "die Schrecken des Krieges nicht zu vergessen und sich gemeinsam für den Frieden einzusetzen." Der Krieg hinterlasse auch seelische Wunden - bei den Soldaten, aber auch der Bevölkerung. "Soldaten der Schlachtfelder wissen, dass Kriege nur Verluste, Zerstörung und unermessliches Leid bringen". Trotzdem habe die Menschheit immer noch nicht gelernt, Konflikte friedlich zu lösen.
Die drei Gemeinderäte und die Abordnung der Bundeswehr legten am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder, zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt. Das Lied "Ich hatt`einen Kameraden" stand am Ende der Gedenkveranstaltung.
Von: Erhard Scholl (für die Gemeinderäte in Unterspiesheim)
