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GEROLZHOFEN: Vom Europa-Rat bis zum Bio-Signet

GEROLZHOFEN

Vom Europa-Rat bis zum Bio-Signet

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    Die Zehntklässler der Realschule Gerolzhofen beschäftigen sich nicht nur am Europatag mit der Frage, inwieweit Europa das Alltagsleben der Menschen bereits durchdringt, ohne dass sich die Menschen dessen bewusst sind. Mit im Bild Referent Christian Roth vom Netzwerk für Politik und Bildung (2. von links).
    Die Zehntklässler der Realschule Gerolzhofen beschäftigen sich nicht nur am Europatag mit der Frage, inwieweit Europa das Alltagsleben der Menschen bereits durchdringt, ohne dass sich die Menschen dessen bewusst sind. Mit im Bild Referent Christian Roth vom Netzwerk für Politik und Bildung (2. von links). Foto: FOTO Norbert Finster

    Viele der Zehntklässler an der Realschule werden bald ihren Führerschein machen. Auf dem wird links oben der Europastern zu sehen sein. Und wer sich ein Bio-Produkt kauft, wird darauf das Kontrollzeichen CE entdecken, das europaweit gültig ist. Nur zwei Beispiele, die zeigen, in welchem Ausmaß Europa bereits im Alltagsleben angekommen ist. Darüber staunten die Schüler beim Europatag nicht schlecht.

    Der Donnerstag hatte für die vier zehnten Klassen kein anderes Thema als Europa. Aber er soll keine Eintagsfliege bleiben, sondern, so erklärt es Schulleiter Harald Pitter, es soll auch hier, wie bei allen anderen Schulprojekten, Nachhaltigkeit erzielt werden. Deswegen erarbeiteten die Schüler bereits im Vorfeld das Thema auf originelle Weise. Die Sechstklässler haben im Fach Erdkunde Europa als Stoffschwerpunkt. Sie trugen den Zehntklässlern ihre Erkenntnisse zu Europa vor. Und auch beim Sommerfest soll Europa das zentrale Thema sein. Dazu gibt es ein großes Quiz. Was Harald Pitter besonders freut: Die Gerolzhöfer Ludwig-Derleth-Realschule wurde auserkoren, Unterfranken beim Europa-Wettbewerb auf der Ebene aller Mitgliedsländer zu vertreten. Dazu muss die Schule ihr Europa-Projekt dokumentieren und es bei der Jury einreichen.

    Am Europatag selbst führten Rechtsanwalt und Politologe Steffen Vogel (Schweinfurt) und Seminarleiter Paul Hufnagel aus Hammelburg als Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung die Realschüler in die Funktionsweise der Europäischen Union ein und erklärten Institutionen wie EU-Kommission, Parlament und Rat. Christian Roth und Anna Sitnikova vom Netzwerk für Politik und Bildung in München versuchten anhand eines Rollenspiels den Schülern nahezubringen, dass Europa nicht irgendein abstraktes Gebilde ist, sondern große Bedeutung für das Leben in den Mitgliedsländern hat. Die beiden sind im Auftrag der europäischen Kommission an allen Schultypen in Bayern und Baden-Württemberg unterwegs, um dem Europa-Skeptizismus entgegenzuwirken.

    Im Rollenspiel war es der Auftrag der Schüler, als Europa-Parlamentarier und Minister gemeinsame Führerscheinrichtlinien zu erarbeiten. Roth wies darauf hin, dass 84 Prozent aller Gesetze, die im Bundestag behandelt werden, Europarecht sind. Das Parlament hat im Grunde nur noch die Aufgabe, Europarecht in nationales Recht umzusetzen.

    Die Schüler reagierten mit Interesse auf das Thema Europa. „Wir haben mitbekommen, dass Europa schon ganz schön wichtig ist“, zieht Teresa Schöneich ihr persönliches Fazit. Eva Geißler: „Von europäischen Verträgen, wie dem Lissabonner Vertrag, hat man zwar schon gehört, aber nie genau gewusst, was das eigentlich ist.“ Jetzt weiß sie es.

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