Für diesen feierlichen Umzug, mit dem die Veranstaltung immer begonnen wird, reihten sich fast alle Anwesenden aneinander, um die Festivität gemeinsam zu beginnen. Allen voran die Kindertanzgruppe mit fleißiger Unterstützung der Eltern. Große Väter führten kleine Töchter, die Mütter marschierten mit den Söhnen. Angeführt wurden die Reihen von Tanzleiter Walter Richter, seit fast 50 Jahren selbst begeisterter Tänzer, sowie Irene Kaindl.
Fliegende Röcke
Weiter ging es mit einer so genannten normalen Plantour, bestehend aus den Grundtänzen Walzer, Rheinländer und Schottisch. Nichts als fliegende Röcke sah man bei den flotten Drehern.
Nach dem Auftritt der Kindertanzgruppe mit dem Hüpftanz „Madla vom Staa“ und dem „Schwarzen Peter“ tanzten die Jugendlichen zusammen mit den Erwachsenen „die Kutsch'“ und einen Marschwalzer, das „Gerchla“. Trainiert werden die Kindertanzgruppen von Christine Bender. Als Belohnung für den gelungenen Auftritt gab es einen Gutschein sowie ein Gebäckstück.
Plantouren und Figurentänze
Es folgten weitere Plantouren und Figurentänze wie der Eckartshäuser Siebenschritt, die Kreuzpolka, der Schlamperer oder der Stampfer. Diese wurden zu Beginn vom Tanzleiter und seiner Partnerin vorgetanzt, um sie den weniger Geübten wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Bei der Sternpolka bilden die Paare Sternformen, indem sie sich im Kreis aufstellen und der innere Arm in die Mitte gestreckt wird. Anschließend suchen sich die Damen einen neuen Partner. Die Männer lassen währenddessen kräftige Juchzer hören. Ob damit die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts erregt werden soll, ist nicht geklärt.
Bauern-Francaise
Zu fortgeschrittener Stunde rief der Tanzleiter schließlich zum Höhepunkt, der Bauern-Francaise auf, traditionell der erste Tanz nach der Pause. Sie ist eine Veralberung der alten, steifen Tänze bei Hof, was vor allem an der Aufstellung – die Paare stehen sich in zwei langen Reihen gegenüber – deutlich wird. Sie besteht aus fünf Figuren und nach jeder Vollendung einer solchen, schütteln sich die Tänzer die Hände und beglückwünschen sich gegenseitig mit einem lachenden, übertriebenen „ausgezeichnet“.
Bis nach Mitternacht tanzten die Paare durch den Abend. Überall sah man lachende Gesichter und strahlende Augen. Freudige Gefühle, die so nur der Tanz hervorbringt.
Zum Schluss der Familienwalzer
Als Letztes stand wie immer der Familienwalzer auf dem Programm, bei dem die Partner ständig wechseln und so jeder mit jedem tanzt. Anschließend beendeten alle den Abend, so wie er begonnen wurde: Gemeinsam - wurde zuletzt die Volksweise „Kein schöner Land“ gesungen.
Eine Besonderheit beim fränkischen Tanz: Nicht die Musiker geben den Einsatz, sondern die Tänzer. Erst wenn diese untergehakt auf der Tanzfläche im Kreis umherwandeln, fängt die Musik an. Für die weit über die Grenzen Frankens hinaus bekannten „Schrolla-Musikanten“ kein Problem. Unter der Leitung von Anton Böhm aus Vasbühl haben sie die Tanzveranstaltung schon öfters musikalisch unterstützt.
Die anfängliche Begrüßung erfolgte durch Gründungsmitglied und Kassier Erich Walter, da die eigentlichen Hauptverantwortlichen, Christine und Rudi Bender, aus familiären bzw. beruflichen Gründen nicht anwesend sein konnten. Für die passende Stärkung zwischen den Tänzen sorgte die Mannschaft vom Sportheim Kolitzheim.