„Der Raum wird schon fast zu klein“, freute sich Bürgermeister Werner Knaier beim Neubürgerempfang im Wiesentheider Trausaal. Etwa 50 Neubürger – junge Familien mit Kindern, aber auch Ältere, die ihren Lebensabend hier verbringen wollen – waren am Sonntagvormittag ins Rathaus gekommen.
So zum Beispiel das Ehepaar Herbert Jandl und Anna Plackner-Jandl – seit Oktober im Betreuten Wohnen der Seniorenresidenz – findet es hier „lebens- und liebenswert“ zu wohnen, wie es betont. Es gebe sehr hilfsbereite Menschen. Nur mit dem historischen Pflaster am Schloss und vor der Kirche habe er mit seinem Stock Probleme, klagt Herbert Jandl.
Beim Einkaufen seien die Leute hier besonders freundlich, findet eine junge Frau, die aus Volkach zugezogen ist. Außerdem gebe es wunderbare Wanderwege. Und Maria Ebert, die seit Juli mit ihrem Sohn in der Marktgemeinde wohnt, ist schon voll integriert und fühlt sich sehr wohl, wie sie erzählt. „Wiesentheid hat alles, was wir brauchen“, sagt auch die gebürtige Spanierin Rosita Hildmann, die mit zwei Kindern aus der Großstadt Berlin hierher kam.
Nach einem kurzen Abstecher in die Geschichte Wiesentheids, seinen kulturellen und wirtschaftlichen Pluspunkten und dem verkehrsgünstigen Standort an der Autobahn A 3, ließ der Bürgermeister die Vertreter der beiden Kirchen, der Fraktionen und der Gemeinderäte zu Wort kommen.
Marlene Fechner, Vertrauensfrau für die 1200 Mitglieder der evangelischen Gemeinde in Wiesentheid, stellte ihre Kirche mit dem Gemeindezentrum vor. Für die katholische Kirchengemeinde von St. Mauritius mit 3800 Mitgliedern sprachen Pfarrvikar Christoph Schnellbacher und Sabine Halbritter. Auch Vikar Schnellbacher gehört zu den Wiesentheider Neubürgern und lobte die Lebensqualität und die gute Zusammenarbeit in der Ökumene.
Otto Hünnerkopf wollte nicht als Landtagsabgeordneter, sondern vielmehr als Gemeinderat deren Arbeit vorstellen. Das Ziel der zwei politischen Gruppierungen sei, Wiesentheid voran zu bringen und die Bürger zum Hierbleiben zu bewegen.
Michael Rückel, Gemeinderat und Kommandant der Feuerwehr kann bestätigen, dass die Diskussionen im Gemeinderat konstruktiv seien und die Beschlüsse zu 95 Prozent einstimmig beschlossen würden.
Und was gibt es noch für Gründe, in das kleine Marktzentrum Wiesentheid zu ziehen? „Ein günstiger Mietpreis und eine ruhige Umgebung für das erste Kind“, erklären Andrea und Christian Möller aus Hamburg. Und wieder in der Nähe der Eltern zu sein, begründen Johannes und Gerlinde Arndt ihre Rückkehr in die Heimat.