(kwi) „Wachter Holz Skulptur“ steht in großen Lettern an der Wand der Halle Altes Rathaus. „Drei gleichberechtigte Stichworte“, sagt Rudolf Wachter dazu. Für Kuratorin Andrea Brandl bringt der Titel das Credo des 84-Jährigen, der in München lebt und zu den großen deutschen Holzbildhauern zählt, auf den Punkt. Er beziehe seine Inspiration ausschließlich aus dem Stück Holz, das vor ihm liege. Seine Virtuosität bestehe darin, den Stamm so zu schneiden, dass er sich verändern und arbeiten kann, ohne kaputtzugehen.
„Wenn ich ihm die Freiheit gebe, dass die Jahresringe schrumpfen, aufquellen, sich verziehen, werfen oder gerade werden können, wenn ich ihm all das erlaube und wenn dadurch erst die Form richtig geboren wird, dann bin ich auf dem Weg, der mir von der Natur angeboten wurde“, zitiert Brandl ihn im Katalog zur Ausstellung.
In Schweinfurt zeigt er 18 Skulpturen. Es gibt kein Oben und Unten, kein Vorne und Hinten. Wichtig ist, dass die Skulptur eindeutig im Raum und in der Beziehung zu den anderen steht. Wachter bevorzugt Pappel- und Weidenholz. In die Naturform des Stammes setzt er mit der Kettensäge Schnitte, die in den Kern des Holzes eindringen oder am Stamm entlang geführt werden. So kann das Holz arbeiten, ohne die Form zu sprengen. Manche Skulpturen sind auf einfache Schalen reduziert, andere bestehen aus einem Bündel dicht gedrängter, bisweilen gegeneinander verschachtelter Bogensegmente. Nichts ist künstlich aneinander gefügt, alles wurde aus dem Stamm heraus gezielt entwickelt und erarbeitet.
Bis 23. März. Führungen: Tel. 51 21 5.