Bei der Kindersitzung in der vollbesetzten Halle von Waigolshausen war alles geboten, was es beim "normalen" Fasching auch gibt: ein Prinzenpaar, einen Elferrat, Büttenreden, Gardetanz und natürlich - Orden. Seit über 20 Jahren pflegt der Faschingsclub Waigolshausen die lieb gewordenen Tradition, eine Sitzung nur mit Kindern anzubieten. Der Nachwuchs kommt nicht nur aus Waigolshausen, sondern auch aus den Nachbardörfern und die Mädchen und Buben haben sichtlich Spaß auf und hinter die Bühne. Lampenfieber kennen die kleinen Narren fast gar nicht.
Lilli 1. und Josef 1. sind das Kinderprinzenpaar in dieser Session und ihre Namen hängen in großen Lettern an der Bühne. Neben ihren Repräsentationspflichten müssen die Karnevalsmonarchen auch die Orden überreichen und treten weiterhin in ihren Gruppen aus.

Johannes Drescher war zum zweiten mal Sitzungspräsident des Kinderelferrates und führte mit gereimten Sprüchen durch das mehr als zweistündige Programm. In Pia Pelz hatte er als Moderatorin eine passende Assistentin und Hilfe.
Show- und Gardetanz
Getanzt wurde viel bei der großen Sitzung der kleinen Narren. Die Nachwuchsgarde der "Großen" war die große Garde bei den "Kleinen". Wir gut sie die Tanzschritte schon beherrschen, zeigten sie in ihren Auftritten. Noch nicht so perfekt, aber mit viel Freude am Showtanz traten die "Frechen Früchtchen" auf die Bühne. Beim Schautanz der kleinen Gruppe waren schon ganz junge Talente dabei. Die Buben - mit dem Prinz als Verstärkung - zeigten eine Harry-Potter-Interpretation, und Lilli, die 1. tanzte mit der mittleren Gruppe am Ende der Veranstaltung bei den Hexen und gruseligen Halloweengestalten mit. Für das Highlight zeichneten die beiden Tanzmariechen der Waigolshäuser Faschingsfreunde verantwortlich.
Büttenreden mit Zitrone und Baumeister
Die Zitrone war ziemlich sauer und der Apfel hatte so seine liebe Mühe, die gelbe Frucht wieder aufzumuntern. Amelie und Fabio lieferten sich ein lustiges Wortgefecht auf der Bühne. "Wie ein Alter" berichtete Adam Ali von seinen Erfahrungen am Bau. Um dies dem begeisterten Publikum näher zu bringen, holte er sich vier Mann "Verstärkrung" auf die Bühne. "Eltern sind hochpeinlich" meint Nina Gluza und schilderte, wie sie als pubertierende junge Dame so unter "ihren Alten" leiden muss.
Ziemlich enttäuscht vom Schulalltag zeigten sich Ferdinand und Luis. Als ABC-Schützen habe man sich das Leben in der Lehranstalt schöner vorgestellt. Die beiden Buben reihten in ihrem Zwiegespräch Gags aneinander und sorgten für beste Unterhaltung in der Halle. Luisa Rumpel kocht gerne und erzählte aus ihren praktischen Erfahrungen als angehende Sterneköchin.
Ohne die "Großen" funktioniert natürlich auch der Waigolshäuser Kinderfasching nicht. Sie studieren die Tänze ein, schreiben die Büttenreden, schneidern Kostüme bauen die Bühne um und zeichnen für die Technik verantwortlich. Mitmachen dürfen bei der Kindersitzung in Waigolshausen nur Mädchen und Buben bis zum 16. Lebensjahr.