Eingereicht hat die Gemeinde Waigolshausen einen Förderantrag für das neue Gigabit-Förderprogramm des Bundes, wie Bürgermeister Christian Zeißner bei der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte. Eine zweimonatige Markterkundung im Vorfeld hatte 502 förderfähige Adressen in den drei Ortsteilen ergeben. Laut Bürgermeister handelt es sich dabei um das komplette restliche Gemeindegebiet, das noch nicht durch den laufenden Breitbandausbau über die Bayerische Gigabitrichtlinie abgedeckt ist.
Der Förderantrag ist vorläufig und dient der Sicherung möglicher Fördermittel. Erst wenn ein Förderbescheid eingehe, müsse der Gemeinderat entscheiden, ob der Ausbau über das Bundes-Förderprogramm tatsächlich erfolgen soll und ein Auswahlverfahren gestartet wird,so Zeißner. Der Ausbau kostet rund 4,5 Millionen Euro, von denen die Gemeinde zehn Prozent Eigenanteil tragen muss.
Grabnutzungsgebühren werden erlassen
Mehrheitlich befürwortete der Gemeinderat den Vorschlag des Bürgermeisters, seitens der Gemeinde die Grabnutzungsgebühren für eine im Juli überraschend im Alter von 25 Jahren verstorbene Gemeindebürgerin zu übernehmen. Sie hinterlässt vier kleine Kinder, die laut Zeißner jetzt bei der Großmutter aufwachsen. Der Familie der Verstorbenen werden laut dem Beschluss wegen der besonderen und tragischen Situation die für die Grabnutzung entstandenen Beisetzungsgebühren von 1077 Euro wieder erstattet.
Fünf Mitglieder des Gremiums sprachen sich trotz der "sehr tragischen" Situation gegen die finanzielle Unterstützung aus. Thomas Steinlein verwies auf die große Anteilnahme im Ort. Er hielt es aber nicht für angebracht, seitens der Gemeinde in dieser Form Sozialpolitik zu betreiben.
Das sah auch Elke Rumpel so, die stattdessen Unterstützung bei Anträgen und Behördengängen vorschlug. Hierzu merkte der Bürgermeister an, dass die Verwaltung den Bürgern immer behilflich sei. Gegen die vorgeschlagene Übernahme der Bestattungsgebühren sprach aus Sicht von Nadja Schuler auch, dass "finanzielle Not so nicht gegeben" sei.
16 Anträge zur Revitalisierung leerstehender Anwesen
Nahtlos verlängert wird auf einstimmigen Gemeinderatsbeschluss für weitere drei Jahre das Ende Oktober auslaufende Förderprogramm zur Revitalisierung der Ortsteile. Inhaltlich gibt es keine Veränderungen. Bisher gingen 16 Anträge zur Revitalisierung leerstehender Anwesen für eine Wohnnutzung ein, von denen vier die Fördervoraussetzungen aber nicht erfüllten. Abgerechnet wurden bislang drei fertiggestellte Vorhaben, für die insgesamt 25.767 Euro Förderung ausgezahlt wurden.
Vertagt wurde eine Entscheidung, wie die Gemeinde die jährliche Förderung der Jugendarbeit in den Vereinen 2023 handhaben soll. Die Verwaltung plädiert weiterhin für Pauschalbeträge, was im Gremium Zustimmung fand. Abgefragt werden sollen aber zuvor die Zahl der betreuten Jugendlichen sowie ein Ortsteil übergreifendes Engagement. Angeregt wurde außerdem eine Berücksichtigung der Jugendfeuerwehren.
Plakette am Rathaus
Als eine von zehn Gemeinden in Bayern hat Waigolshausen an dem Pilotprojekt "Smarte Gemeinde – auf den Weg in die digitale Zukunft" teilgenommen. Zum Abschluss des vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projektes gab es jetzt als Auszeichnung eine Plakette, die am Rathaus angebracht wird. Wie smart die Gemeinde mittlerweile ist, soll laut Bürgermeister im Nachrichtenblatt den Bürgern vorgestellt werden.
Vergeben hat der Rat im Rahmen des Interkommunalen Denkmalkonzepts Werntal-Dorf eine Machbarkeitsstudie für ein privates Anwesen in Hergolshausen. Mit der Erstellung wurde das Architekturbüro Perleth aus Schweinfurt beauftragt. Eine Teilrenovierung der alten Schule Hergolshausen will der örtliche Musikverein in Eigenleistung angehen, berichtete der Bürgermeister. Die Materialkosten übernehme die Gemeinde.