Abschied und Neubeginn standen zum Auftakt der jüngsten Gemeinderatssitzung im Freizeitzentrum an – mit Premierencharakter. Denn erstmals führte zweite Bürgermeisterin Nadja Schuler durch die Tagesordnung.
Nach 32 Jahren im Gemeinderat hatte Peter Pfister, von 2008 bis 2020 auch Bürgermeister in Waigolshausen, auf eigenen Wunsch seinen Rücktritt eingereicht. Ihm folgt als Listennachfolger Bernd Karl, der im Rahmen der Sitzung vereidigt wurde. Gleichzeitig besetzt Karl als neuer Gemeinderat alle Ausschussposten seines Vorgängers; einzig im Schulverband Werneck vertritt nun Nadja Schuler Bürgermeister Christian Zeißner.
Peter Pfister nutzte seine offizielle Verabschiedung für eine kurze Rede und betonte die Veränderungen im Gemeinderat seit seinem ersten Gemeinderatseinsatz 1990. Da gab es laut Pfister keine Frau, gut 30 Jahre später verstärken immerhin fünf Frauen das Gremium, zwei davon fungieren sogar als stellvertretende Bürgermeisterinnen. Abschließend dankte Schuler Peter Pfister für sein langjähriges mitgestaltendes Engagement zum Wohle der Gemeinde.
Kirchenmauer in Hergolshausen wird in Eigeninitiative saniert
Weiter ging es dann in der umfangreichen Tagesordnung mit einigen Beschlüssen. So informierte die stellvertretende Bürgermeisterin über eine Fortführung der Stromlieferung durch die ÜZ. Nach einem Widerspruch werden die Abrechnungsbescheide für die Kanalgebühren der Rechtsaufsichtsbehörde vorgelegt. Grünes Licht gab es für die Eigeninitiative einer Arbeitsgemeinschaft, die in Hergolshausen die Kirchenmauer sanieren; Material- und Maschinenkosten werden von der Gemeinde übernommen. Den Auftrag für die Kanalbefahrung erhielt die Firma Barthel (Maßbach) und die Stahlblecheinfassungen auf dem Friedhof führt die Firma Weber (Schweinfurt) aus.
Einstimmig gingen auch zwei Zuschussanträge durch. In Waigolshausen wird die Installation einer Zisterne mit der üblichen Förderung in Höhe von 50 Prozent bezuschusst; die gleiche Förderhöhe erhält auch der Kindergarten in Theilheim für die Anschaffung von Möbeln. Hier lag das wirtschaftlichste Angebot für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Tische und Stühle bei gut 7000 Euro; die Hälfte der Ausgaben, nämlich 3645 Euro übernimmt die Gemeinde.
Und auch für ein Baugesuch wurde einstimmig Einvernehmen signalisiert; beantragt wurden Befreiungen für eine marginale Überbauung der Baugrenze im Obergeschoss eines geplanten Einfamilienhauses. Alle erforderlichen Nachbarunterschriften lagen vor.
Abschließend gab es noch einige Neuigkeiten aus der Gemeinde: So leben aktuell 20 ukrainische Geflüchtete in den Ortsteilen. Ab Juni verstärkt ein neuer Mitarbeiter das Bauhofteam. Martina Keller berichtete über eine geplante Optimierung der bestehenden Tennet-Leitung zwischen Grafenrheinfeld und Kupferzell. So wurden wohl die betroffenen Eigentümer angeschrieben, außerdem sind Infoveranstaltungen und Gespräche geplant.