Eigentlich war es am zweiten Weihnachtstag gar nicht so sonderlich kalt, wäre da nicht dieser zugige Wind gewesen. Gegen ihn waren die Teilnehmer der Waldweihnacht in Schwanfeld aber gut gewappnet, mit dicken Jacken, Mützen, Handschuhen und Schals. Ein offenes Feuer in einer Feuerschale sorgte zumindest teilweise für Erwärmung von außen.
Rund 30 Personen waren mit Pfarrer Volker Benkert und dem Vorsitzenden der KAB Schwanfeld, Uwe Sauer, vom Sportplatz aus zum Opferbaumer Wald gewandert, an dem das Feuer entzündet wurde. Die besinnlichen Texte, die der Pfarrer und zwei Frauen abwechselnd verlasen, drehten sich rund um Weihnachten, aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven. Zum Beispiel aus der von drei Bäumen, die davon träumten, eine Schatztruhe, ein stolzes Königsschiff und ein hoher Baum zu werden.
Als die Bäume gefällt und verarbeitet wurden, war deren Enttäuschung groß: Einer wurde eine Futterkrippe, der zweite ein Fischerboot, der dritte in Balken zersägt. Letztlich gingen die Träume der Bäume doch in Erfüllung. Denn in der Futterkrippe lag der neugeborene Jesus, im Fischerboot zähmte der erwachsene Jesus einen Sturm, und am Kreuz erfüllte sich das Werk des Herrn.
Zwischen den Geschichten sangen die Besucher der Waldweihnacht die klassischen Weihnachtslieder. Am Akkordeon unterstützte Uwe Sauer die Sänger, und mit Glühwein, Tee, Kinderpunsch und Keksen feierte die kleine Gemeinschaft ihr eigenes Weihnachtsfest.
Besonders davon angetan zeigten sich Cara Hofmann und Oliver Schrode aus Berlin. Das Paar aus Volkach war Weihnachten nach Hause gefahren und hatte aus der Zeitung von dieser Waldweihnacht erfahren, „also sind wir hergekommen“. Ihre Bilanz: „Sehr schön, sehr kalt, sehr angenehm.“