Walter Kraus, der am Sonntag, 14. April, seinen achtzigsten Geburtstag feiert, ist in der Stadt vielen bekannt: Sein Leben ist geprägt von Energie, auch und gerade in schwierigen Zeiten. Geboren wurde der Schweinfurter 1933. Der Vater, Theodor Kraus, war Gasmeister im Städtischen Gaswerk am Marienbach, Walter das einzige Kind. Im Krieg wurde er zu den Großeltern nach Niederlauer ausgelagert, die in der Rhön eine Landwirtschaft hatten.
Die Nachkriegszeit war im zerstörten Schweinfurt schwer, beförderte aber zugleich den Ehrgeiz. Der Vater kam in den Mangeljahren bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Der Sohn blieb dem Beruf treu, nach dem Besuch der Volksschule bis 1947 und der Installateur-Lehre bei den Stadtwerken arbeitete er im Kundendienst als Monteur. Dann ging es auf die Bundesfachschule des Sanitär- und Heizungsbauhandwerks in Karlsruhe.
Als Meister und staatlicher geprüfter Techniker begann er ab September 1957 einen Fulltime-Job bei den Stadtwerken, in der Abteilung „Gas- und Wasserwerk“. Eine echte Pioniertat: Die technische Erkundungsreise in die Sowjetunion 1972, die infolge von Brandts Ostpolitik die Bundesrepublik mit Erdgas versorgte. „Das russische Gas hatte ja eine ganz andere Zusammensetzung“, erinnerte sich Kraus an eine abenteuerliche Vierteljahres-Exkursion nach Leningrad, Moskau, Nowosibirsk und in die Fördergebiete von Baku, im Dienste seiner Schweinfurter Kunden.
1992 dann das Ausscheiden aus dem Berufsleben. 2007 gab es den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Unterfranken. Die großen Hobbys: Wandern und Tanzen, außerdem war Walter Kraus 50 Jahre beim FC, wo er als Torwart seine zupackende Art unter Beweis stellte. „Nebenbei bin ich seit 1957 Leser des Schweinfurter Tagblatts.“ Die Gesundheit könnte heute besser sein, zum Ehrentag gratulieren unter anderem die beiden Töchter.