Einen Einsatz der nicht alltäglichen Art hatte die Polizei am Montagabend zu bewältigen. Nach dem Notruf eines Einwohners der Keßlergasse dass ein nackter, schwarzer Mann von seinem Balkon aus auf ein benachbartes Vordach lief, wurde der Mann wenig später im Bereich des Marktplatzes festgenommen, so die Polizei.
Beinahe zeitgleich wandte sich eine weitere Anruferin mit einer ähnlichen Mitteilung an die Polizei. Sie gab an, dass ein nackter, schwarzer Mann vor ihrer Wohnung im zweiten Obergeschoss stand. Nach der Aufforderung sofort zu verschwinden, flüchtete der Mann über das Treppenhaus in die Keßlergasse und rannte in Richtung Marktplatz.
Bei seiner ersten Befragung gab der 33-Jährige glaubhaft an, so die Polizei, bei einer Frau, deren Namen er partout nicht nennen wollte, auf Besuch gewesen zu sein. Nachdem deren Freund völlig unerwartet heimgekommen war, flüchtete er Hals über Kopf und unter Zurücklassung sämtlicher Kleidungsstücke aus ihrer Wohnung. Aus Angst vor dem Freund wollte er zunächst bei den beiden Anrufern Hilfe suchen, zog es dann aber doch vor, davon zu laufen.
Bei seiner Überprüfung wurde festgestellt, dass er derzeit ohne festen Wohnsitz, die Aufenthaltsgestattung erloschen, der Asylantrag abgelehnt und seit einem knappen Jahr die Abschiebung angedroht ist. Weil der Beschuldigte somit unmittelbar ausreisepflichtig ist, wurde er in eine Haftzelle verbracht. Dort wurde er mit Decken und Kleidungsstücken versorgt.