Ist der Bürgermeister auf dem Weg in das Landgasthaus Distelhof in Weipoltshausen durch das Schlagloch gefahren, dass sich auf der Straße dorthin befindet? Das wollte eine Bürgerin von Üchtelhausens Bürgermeister Johannes Grebner in der Diskussionsrunde der Bürgerversammlung am vergangenen Mittwoch wissen. Grebner musste schmunzeln und sagte: "Ich bin außen herumgefahren."
Die Botschaft hinter der Frage der Weipoltshäuserin war natürlich unmissverständlich. "Das ist kein schönes Aushängeschild für Weipoltshausen", fügt sie hinzu. "Gerade, wenn Besucher zur Distelstube hochfahren." Grebner nickte verständnisvoll und kündigte Taten an. Nach den Umstrukturierungen im Bauhof, hat der Bürgermeister veranlasst, dass die Gemeinde auf Straßenschäden abgefahren und analysiert wird. "Wir haben mehrere solche Ecken in der Gemeinde", gibt er zu. Nach der überstandenen Frostphase soll es in der kommenden längeren Trockenphase zu "umfassenden Reparaturen" kommen.
Auch sonst treibt die Einwohnerinnen und Einwohner Weipoltshausen das Geschehen auf ihrer Straße um. Roland Grabowski stört sich an der Umstellung des Verkehrsspiegels an der Einmündung Sommerstraße/Dorfstraße. Seinem Empfinden nach war der Spiegel vorher optimal eingestellt. Jetzt aber sei dies nicht mehr der Fall. Gegenteilig sogar: Grabowski sieht dort nun eine Unfallrisikostelle. Die Einsicht nach oben in die Straße soll jetzt sehr schlecht sein. Einen Verkehrsspiegel hätte eine Bürgerin auch gerne an anderer Stelle im Ort: an der Einmündung Jeusingstraße/Dorfstraße. Grebner kündigte an, da es sich um eine Kreisstraße handelt und die Gemeinde somit nicht die Planungshoheit inne habe, die Anregung aber mit in die nächste Verkehrsschau zu nehmen.
Uneinig, ob Büsche die Sicht behindern oder nicht
Nicht einig wurden sich zwei Weipoltshäuserinnen bei der Beurteilung darüber, ob die Büsche und Sträucher in der Kurve der Dorfstraße am Bach, beim Feuerwehrhaus, zu hoch wachsen und die Sicht aus dem Auto heraus auf die Straße dadurch zu unübersichtlich wird. "Man kann dort schlecht einschätzen, wenn von oben etwas kommt", befand eine Bürgerin. Eine andere will dort keine Sichtbehinderung erkennen. "Wir wohnen dort und mich haben die Hecken noch nie gestört."
Auf was sich die anwesenden Weipoltshäuser aber durchaus einigen konnten, ist das Ärgernis über Autos und Motorräder, die zu schnell in die Ortschaft fahren, gerade aus Richtung Madenhausen kommend. Einzig die parkenden Autos helfen etwas beim "ausbremsen". "Das ist ein weitverbreitetes Phänomen. In Ortseinfahrten wird gerne zu schnell reingefahren", sagte Bürgermeister Grebner. Ein Bürger, der am Ortseingang wohnt, bot an, dass in seiner Einfahrt gerne ein Blitzer aufgestellt werden könnte. Grebner kündigte an, an der Stelle für den Anfang das Verkehrsüberwachungsgerät der Gemeinde hinzuhängen, um eine Durchschnittsgeschwindigkeit zu ermitteln.
Außerdem verriet er, dass die Gemeinde mit dem Gedanken spiele, einem Verkehrsverbund beizutreten und sich diesbezüglich derzeit Angebote einhole. Er selbst zeigt sich aber noch skeptisch, ob dieser Schritt nicht für Unmut in der eigenen Bevölkerung sorgen könnte, wie es in manchen Nachbarkommunen der Fall sei. "Es trifft dann einfach alle", sagte er. "Es sind ja nicht immer nur die Auswärtigen, die am Ortsschild keine Fünfzig fahren."