Nach mehr als 40 Jahren Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schweinfurt, davon 21 Jahre als Vorsitzender des Feuerwehrvereins, legte Jochen Ankenbrand bei der Jahresversammlung in dieser Woche sein Amt nieder. Mit einer großen Mehrheit wählten die Anwesenden den 29-jährigen Matthias Stockinger zu seinem Nachfolger. Stockinger begann sein ehrenamtliches Engagement vor 17 Jahren bei der Jugendfeuerwehr und ist aktuell aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, berichtet die Wehr in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen:
Der Rückblick des scheidenden Vorsitzenden Ankenbrand fiel den Umständen der Pandemie geschuldet kurz aus. 2021 mussten viele geplante Aktivitäten abgesagt. Ausflug und Weihnachtsfeier zum Beispiel konnte man nicht durchführen. Um den Aktiven ein Zeichen der Dankbarkeit zu übermitteln, packte und verteilte man wie im Vorjahr kleine Präsente, die Mitglieder des Vorstandes und der Stadtbrandinspektion verteilten.
Nachdem Ankenbrand in diesem Jahr bereits das Ehrenzeichen des Freistaates für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst erhalten hatte, ehrte ihn nun der Verein, dem er bisher vorstand, für 40 Jahre Zugehörigkeit. Weitere Jubilare waren Bernhard Weidmann, Michael Zapke und der ehemalige Sicherheitsreferent und Stadtrat Dr. Thomas End (alle 30 Jahre). 20 Jahre sind Thomas Heinz und Stadtbrandrat Frank Limbach im Verein.
Bevor im Anschluss die Dienstversammlung der Feuerwehr eröffnet wurde, gedachte man des im Juni verstorbenen Ehrenstadtbrandrats Erwin Boberg, der von 1971 bis 1990 Leiter der Feuerwehr und Stadtbrandrat war. Von 1985 bis zu seinem Ausscheiden 1990 bekleidete er auch das Amt des Vorsitzenden des Feuerwehrvereins. Unter Bobergs Führung entstand Ende der 1980er Jahre die jetzige Feuerwehrwache am Hainig, damals die modernste in ganz Deutschland.
Einsatzzahlen unter denen des Vorjahres
Im Rückblick auf das Jahr 2021 berichtete Stadtbrandrat Frank Limbach zusammen mit Stadtbrandinspektor Florian Körblein über einige größere Brände. So forderte im April ein Wohnungsbrand am Bergl neben den beiden Löschzügen der Stadtfeuerwehr auch die Werkfeuerwehr von ZF und die Freiwilligen Feuerwehr Sennfeld. Ebenso nicht alltäglich war Anfang November der Brand in einem mehrstöckigen Wohnhaus in der Ludwigstraße, bei dem zehn Personen über Drehleitern gerettet werden mussten. In Summe jedoch blieb man jedoch leicht unter den Einsatzzahlen des Vorjahres. Überörtlich war man im Rahmen der Katastrophenhilfe 2021 mit einem Hochleistungspumpensystem in Wiesentheid im Einsatz.
Im Bereich der Mitglieder-Werbung startete man 2021 ein neues Projekt, basierend auf einem Workshop, den der Landesfeuerwehrverband initiiert hatte. Die ersten der neu geworbenen Mitglieder absolvierten noch 2021 erfolgreich die Prüfung der modularen Truppausbildung. Diese konnte trotz erheblicher Einschränkungen des Übungsbetriebes durch die Corona-Pandemie durchgeführt werden konnte. Ein Lehrgang für Atemschutzgeräteträger zusammen mit dem Technischen Hilfswerk schloss sich im Herbst an. Eine Premiere feierte man im August, als der erste Grundausbildungslehrgang für Berufsfeuerwehrleute, den man hier am Standort durchgeführt hatte, erfolgreich die Prüfungen abgelegt hatte.
Ausstattung für die Feuerwehr der ukrainischen Stadt Luzk
Die Jugendarbeit von Kinder- und Jugendfeuerwehr musste in weiten Teilen eingestellt werden, was sich auch in den Mitgliederzahlen niedergeschlug, so Jugendwart Tim Ullrich in seinem Bericht. In diesem Jahr jedoch startete man wieder durch. Auch die erst in 2020 gegründete Kinderfeuerwehr hat unter der neuen Leitung von Eva Limbach wieder ihren Dienst aufgenommen.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé verwies in seinem Grußwort auf die hervorragende Unterstützung, welche die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte nicht nur im täglichen Einsatzgeschehen für die Schweinfurter Bürgerinnen und Bürger darstelle. Auch die Bewältigung der Covid-19-Krise und die Hilfe für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hätte ohne deren verlässliche Hilfe nicht in dieser Form geleistet werden können. Er berichten, dass im Rahmen eines Solidarpaktes mit der ukrainischen Stadt Luzk auch die Feuerwehr technisches Gerät und Ausstattung spendet.