Es war nur ein Versuch, den die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Heide Wunder starten wollte. Doch gleich die erste Aktion von One Billion Rising (OBR) erwies sich als voller Erfolg. Die Sonne strahlte mit den Tänzerinnen um die Wette und die Passanten staunten nicht schlecht, was sich da vor dem altehrwürdigen Rathaus abspielte.
Gemeinsam mit dem Frauenplenum tanzten Schülerinnen der Johann-Hinrich-Wichern Fachakademie für Sozialpädagogik gegen Gewalt an Frauen. Caro Auer hatte den Tanz mit den Frauen einstudiert und Birgid Röder begrüßte stellvertretend für die erkrankte Gleichstellungsbeauftragte die Tänzerinnen. Sie sagte: "Jeder dritten Frau, das sind eine Milliarde Frauen (One Billion) wird weltweit Gewalt angetan." Die Frauen werden geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt, sagte Röder.
OBR ist eine weltweite Kampagne gegen Gewalt an Mädchen und Frauen und für die Gleichstellung. Durch den Tanz als Ausdruck weiblicher Kraft soll die Gewalt ins Bewusstsein gerückt und weltweite Solidarität erreicht werden. Gewalt an Frauen und Mädchen dürfe nicht hingenommen werden, mahnte Röder. Ziel der Kampagne ist es, dass am Valentinstag mindestens eine Milliarde Männer wie Frauen ein tanzendes Zeichen gegen Gewalt setzen.
Die Aktion wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Schon beim ersten Mal beteiligten sich Menschen aus 160 Ländern und mehr als 5000 Organisationen. In Deutschland hatten Gruppen in 195 Städten ihre Teilnahme zugesagt. Im vergangenen Jahr haben deutschlandweit 180 Orte und rund 60 000 Menschen an der Aktion teilgenommen. Das Tanzen gegen Gewalt wird immer beliebter und fand heuer auch in Schweinfurt seine ersten 100 Fans.