Dabei wurden zahlreiche Jubilare geehrt, die sich durch ihre langjährige Vereinszugehörigkeit, die lange Zeit des aktiven Jagens sowie die andauernde aktive Beteiligung am Vereinsleben verdient gemacht hatten.
Zusätzlich wurden zwei weitere Auszeichnungen vorgenommen. Erich Ruppert (Schweinfurt) erhielt das Ehrenzeichen des Jagdschutzvereins Schweinfurt in Gold. Grund hierfür ist, dass er eine Agenda in den Stadtrat eingebracht hat, um Rückzugsgebiete für das Wild zu schaffen. Das Motto: „Wild braucht Ernährung, Struktur und Ruhe.“ Heutzutage hätten die Tiere die benötigte Stille nicht mehr.
Interessante Nachkriegsprotokolle
Ruppert startete deshalb den Aufruf an die Stadt Schweinfurt sowie an die Gemeinden, eigene Flächen, welche nicht landwirtschaftlich genutzt werden können, zur Verfügung zu stellen. Ruppert dankte in seiner anschließenden Rede den Jagdgenossen für die Pflege am Wald.
Weiter erhielt Robert Bumm (Kolitzheim) das Ehrenzeichen in Bronze, da er maßgeblich für die Ausrichtung des Ehrenabends verantwortlich war.
Kreisvorsitzender Wolf Pösl kam auf die Nachkriegsprotokolle des Jagdschutzvereins Schweinfurt zu sprechen. Anhand von Auszügen aus diesen Dokumenten wurde die Entwicklung der Organisation seit der Gründung am 23. August 1948 aufgezeigt. Damals von gerade einmal 24 jagdbegeisterten Menschen ins Leben gerufen, umfasst der Verein heute rund 550 Mitglieder. 1950 fand die erste Hubertusfeier nach dem Zweiten Weltkrieg statt.
Der Vorsitzende ging auch auf aktuelle Probleme ein. So könne der Dreiklang, bestehend aus den Eigentümergemeinschaften, Jägern und Wild, gefährdet werden. Dies begründet sich in den wandelnden äußeren Einflüssen. Genannt wurden hierfür Änderungen in der Energieerzeugung, Veränderungen der Landwirtschaft sowie der wachsende Freizeitdruck durch Wanderer, Radfahrer oder Reitsportler.
Die Wechselwirkung zwischen Wild, Wald, Landwirtschaft und Freizeit müsse kritisch hinterfragt werden: „Wenn wir die Jagd erhalten wollen, dann müssen wir uns und unseren Nachkommen die Liebe zum Wild und die Achtung vor der Natur vermitteln – jagen werden wir und sie dann ganz von alleine.“
Der von der Hegegemeinschaft V ausgerichteten Veranstaltung im Sportheim ging die Hubertusmesse in der Kirche in Kolitzheim voran, bei der die Statue des Schutzpatrons der Jäger geweiht wurde. Die musikalische Gestaltung hatten die Jagdhornbläser des Jagdschutzvereins Schweinfurt übernommen.