Laufkundschaft gibt es bei „Sport Ludwig“ eher nicht – und im eigentlichen Wortsinn dann doch: Klaus Ludwig führt gemeinsam mit seinen zwei Brüdern in Schweinfurt ein Sportfachgeschäft, das sein Vater 1968 gründete. Damals noch in der Innenstadt, zog das Familienunternehmen zunächst 1997 ins Gewerbegebiet am Hainig, 2004 wurde noch einmal angebaut.
Heute hat „Sport Ludwig“ eine Verkaufsfläche von 1700 Quadratmetern: „Von der Unterhose bis zum Zelt, wir haben alles“, sagt Klaus Ludwig. Besonders kommen viele Hobbyläufer zu Sport Ludwig, die nach den passenden Schuhen suchen.
Zwar kann ein Händler vor Ort ein so großes Angebot wie das World Wide Web nicht bieten, dessen ist sich Ludwig im Klaren. Und sicher gebe es Kunden, die schon während der Anprobe heimlich fotografieren und dann lieber im Internet bestellen. Doch Ludwigs Chance ist Eins-zu-Eins-Betreuung, ist er sich sicher. Sein Geschäft bietet Kunden Fußvermessungen und Laufschuhanalysen an. Deren Kosten können dann mit dem Kaufpreis eines Schuhs verrechnet werden. Auf einer acht Meter langen Laufstrecke filmt eine hochauflösende Kamera dafür jeden Zentimer der Laufbewegung.

Mitarbeiter René Lorenz wertet den Lauf im Anschluss mit der Software Dartfish aus, die auch Nationalmannschaften verschiedenster Sportarten für die Verbesserung ihrer Bewegungsabläufe nutzen.
Die Laufschuhanalyse will Klaus Ludwig demnächst auch auf seiner Unterseite von www.mein-lieblingsladen.de erwähnen, wo er momentan vor allem Topseller im Sortiment präsentiert. Das Portal der Mediengruppe Main-Post soll Angebote regionaler Einzelhändler bekannt machen, und die Kunden dann offline ins Geschäft vor Ort führen. Passend zur Fußball-Europameisterschaft sind dort seit Juni auch mainfränkische Händler mit Bezug zur Euro 2016 gebündelt. Klaus Ludwig merkt, dass rund um die EM das Interesse an Fußballschuhen steigt. Auf einem großen Bildschirm im Verkaufsraum läuft der Countdown zum nächsten Deutschland-Spiel.
Ludwig weiß, dass Einzelhändler heutzutage am Internet nicht vorbeikommen. Sein Fachgeschäft hat eine Webseite und ist auch auf Facebook vertreten. Doch all das Online-Engagement soll die Kundschaft in die persönliche Beratung führen: „Wir haben geschultes Personal, dass Kunden oftmals auf den richtigen Weg bringt.“