Die "Anker-Stube" in Wipfeld ist eine der typischen fränkischen Wirtschaften mit uriger Einrichtung und umtriebigen Wirtsleuten. Seit 20 Jahren schon wird sie von Klaus Dülk und seiner Familie geführt. Ein Platz für gemütliche Stunden und stimmungsvolle musikalische Momente. Seit 20 Jahren ist es in der Ankerstube nämlich auch schöne Tradition, dass Wirt Klaus Dülk sein Akkordeon, wahlweise auch die Gitarre, Trompete oder das Keyboard auspackt, um ganze Busladungen oder aber auch einzelne Gäste, darunter auch einige Prominente, mit seiner Musik zu unterhalten.
Und nicht nur das: Zusätzlich veranstaltet die "Anker-Stube" seit ebenfalls 20 Jahren regelmäßig das beliebte Wirtshaussingen mit Alfred Werner und wechselnden Begleitungen. Zum Jubiläums-Wirtshaussingen spielte der Musiker mit Roland Nöth auf. In diesen Momenten ist der leidenschaftliche Musiker Klaus Dülk dann doch "nur" Wirt und genießt die Tradition der fränkischen Wirtshausmusik, weil Alfred Werner, wie er entschieden feststellt, "es einfach am besten kann".
Für Alfred Werner schließt sich der Kreis
Schöne Koinzidenz: der in Obbach lebende Werner ist gebürtiger Wipfelder und in der "Anker-Stube, seinem ehemaligen Elternhaus, groß geworden. Natürlich hat er damals sofort zugesagt, als Dülk ihn vor 20 Jahren mit der Idee vom Wirtshaussingen "konfrontiert" hat und kommt seitdem gerne zum Musizieren. So schließt sich der Kreis.
Zum 20-Jährigen gab es nun gleich mehrfach schöne Musik. Mitte Oktober fand das beliebte Wirtshaussingen statt. Zwei Wochen später wurde das Jubiläum mit deftigen Angeboten und Musik gefeiert, diesmal unterhielt Klaus Dülk gemeinsam mit Carsten Urban – besser bekannt als "Urbi" - die Gäste im vollbesetzten Wirtshaus, darunter auch ein bunt gemischter Stammtisch, der weder beim Wirtshaussingen noch bei anderen Veranstaltungen "freiwillig fehlt", wie Erika Schenk berichtete.
Besonders an einem Damentisch wurde lauthals mitgesungen
Die ehemalige Wirtin aus Würzburg lebt seit elf Jahren in Wipfeld und gilt als "Stammtisch-Mama". Mehrfach in der Woche trifft sich die "Stammi-Truppe" in der "Anker-Stube". Oft sind auch Helga und Elmar Völk aus Bergrheinfeld, der Wipfelder Bernhard Back und Maren Christansen-Barfuss mit Ehemann Johann aus Bayreuth dabei. Die beiden haben ein Boot am Main liegen und freuen sich jedes Wochenende auf die "wunderbare Hausmannskost" in geselliger Runde am Stammtisch. Und vom Jägerstammtisch war an diesem Abend Wolfgang Stahl dabei. Gemeinsam mit Eva und Erich Müller aus Zeuzleben und Bekannten genoss er Musik und Essen.
Die Stimmung kochte – besonders an einem Damentisch wurde lauthals mitgesungen und geklatscht. Die meisten Lieder saßen, auch wenn Klaus Dülk gerne seine gebundenen Liedersammlungen an die Gäste verteilte. Es ging zünftig zur Sache, diesmal gaben die beiden Musiker den Takt vor, beim Wirtshaussingen dagegen ist es Tradition, dass die Gäste die Liedfolge bestimmen, die auf einer Tafel notiert und "abgearbeitet" wird. Neben den typischen fränkischen Liedern über den Kreuzberg und den Steigerwald hatte das "Anker-Suben Duo" auch viele alte Schlager im musikalischen Gepäck und so wurde es schnell Mitternacht.
In diesem Jahr ist Klaus Dülk 60 Jahre alt geworden – ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht. "Ein paar Jahre mache ich noch, was dann kommt sehen wir mal", sagte er zum Abschied und schmunzelte.