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OBBACH: Wenn die Gebäudehülle kontinuierlich temperiert wird

OBBACH

Wenn die Gebäudehülle kontinuierlich temperiert wird

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    „Was die Römer schon wussten, kann nicht ganz verkehrt sein.“ Das gab Referent Henning Großeschmidt den Zuhörern zu denken, als er im Rahmen der Obbacher Bauhütten-Vorträge über die „Temperierung der Gebäudehülle“ informierte. Dabei bezog er sich, vor allem für die Sanierung alter Gebäude, auf die einfache Technik, die Gebäudehülle kontinuierlich warm zu halten.

    Großeschmidt ist Restaurator für Museen und Denkmalpflege und leitet ein Büro für Thermische Bauphysik in Tutzing. Er erinnerte in Obbach an die römische Hypokausten-Wandheizung, die schon im Jahr 10 nach Christus die Räume beheizte, indem die Gebäudehülle temperiert wurde statt die Raumluft der Einzelräume zu beheizen.

    Der Vorteil: Keine Zugluft am Körper, keine Kondensation an der Wand und daher auch keine Schimmelproblematik. Ein Heizsystem, als Bestandteil der Wand, sorgt für ein wohliges Raumklima und verhindert Staubumwälzung. Die Temperierung der Gebäudehüllle gelingt aktuell über einfache Kupferrohre, die als Sockelschleife und Brüstungsschleife in die Wand verlegt werden. Damit werden klassische Heizkörper sowie aufwändiges und kostenintensives Dämmmaterial, aber auch Drainage oder Sanierputz zur Aufheizung der Raumluft überflüssig. Sogar bisherige Fensterscheiben können weiter verwendet und somit Ressourchen geschont werden.

    Anhand anschaulicher Beispiele erläuterte Großeschmidt die physikalischen Gegebenheiten des praktischen Heizsystems, das sich insbesondere für Bestandsgebäude, feuchte Kellergewölbe, Kirchen und Museen eignet. Er appellierte an die Zuhörer zum Umdenken, nicht weiter nur die Raumluft zu beheizen, sondern sich vielmehr auf die Gebäudehülle zu konzentrieren. Dies sei nachhaltig, ressourcenschonend und effektiv.

    Informationen und Anleitungen zur „Temperierung“ gibt es im Internet unter www.temperierung.net.

    Beim nächsten Fachvortrag der Bauhütte Obbach am Donnerstag, 19. April, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Obbach wird die laufende Sanierung von Schloss Obbach vorgestellt. Referenten sind der Bauherr Prof. Andreas Schäfer und die Architektin Anne-Kristin Geller. Anschließend wird das Schloss besichtigt.

    Anmeldung ist zwingend erforderlich unter info@oberes-werntal.de

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