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SCHWEINFURT: Wenn's pressiert, immer dem Pfeil nach

SCHWEINFURT

Wenn's pressiert, immer dem Pfeil nach

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    Toilette Am Roßmarkt: Ihre Existenz im Untergeschoss des Busbahnhofs ist trotz des dezenten Hinweises bekannt. Der Weg zu weiteren öffentlichen Toiletten soll auffälliger beschildert werden.
    Toilette Am Roßmarkt: Ihre Existenz im Untergeschoss des Busbahnhofs ist trotz des dezenten Hinweises bekannt. Der Weg zu weiteren öffentlichen Toiletten soll auffälliger beschildert werden. Foto: Foto: Hannes Helferich

    Wem es künftig in der Innenstadt pressiert, den sollen Hinweisschilder aus der Notlage retten. Die öffentlichen Toiletten in der Metzgergasse (im Rathaus) oder am Roßmarkt (Busbahnhof) sind zwar beschildert und großteils bekannt. Andere – auch neue – aber nicht. Geplant ist außerdem (ab 2013) am Rathausdurchgang und weiteren Standorten eine derzeit in Arbeit befindliche Toilettenübersicht aufzuhängen.

    Am Dienstag, übrigens einen Tag nach dem Welttoilettentag, hat sich der städtische Haupt- und Finanzausschuss intensiv mit der Thematik befasst. Den Anstoß hatten Kurt Vogel (Freie/FBU), der Senioren- und der Behindertenbeirat der Stadt mit Anträgen gegeben. Letzterer bemängelte die „geringe Anzahl brauchbarer Behindertentoiletten“, Seniorenbeirat und Vogel sprachen von einer insgesamt unzulänglichen Situation.

    Das Liegenschaftsamt veranlasste das zu einer umfassenden Recherche, was auch die lange Bearbeitungszeit der Anträge (von Anfang 2011 !) erklärt. Amtsleiter Hans Schnabel entschuldigte sich dafür.

    Wie liegt Schweinfurt im Städtevergleich? Gut. Abgefragt wurden die Städte in Nordbayern. Sie verfügen über neun bis 21 öffentliche Toiletten, Schweinfurt hat deren 16.

    Derzeit gibt es fünf, die behindertengerecht sind: In der City neben dem WC am Roßmarkt noch das in der Rückertstraße. Das ist im Winter aber mangels Heizung geschlossen. Die anderen befinden sich am Wasserturm Bergl, im Wildpark und Hauptbahnhof.

    Die Lage wird sich aber verbessern: Mit Fertigstellung der Tiefgarage Kunsthalle gibt es ab Frühjahr 2013 eine neue behindertengerechte öffentliche City-Toilette. Dann: Eine Generalsanierung des (geschlossenen) Behinderten-WC Ecke Schultesstraße/Brennöfen für 60 000 Euro mit jährlich 26 000 Euro für den Betrieb lehnt die Stadt wegen der Kostenhöhe ab. Als Alternative hat man die behindertengerechten Toiletten im Volkshochschulgebäude nebenan ausgeguckt. Schilder sollen auf sie hinweisen.

    Drittens: Schilder sollen auch den Weg weisen zu den öffentlichen Toiletten in der Kunsthalle, im Jugendgästehaus, Konferenzzentrum, Silvana, Sachs-Stadion und Theater. Wegen der oben genannten Toiletten wird auf Hinweistafeln verzichtet beim Museum Georg Schäfer, bei der Stadtbücherei, dem Rathaus und der Musikschule.

    Verzichtet wird auf eine neue Toilette irgendwo an der Gutermannpromenade. Wegen dort nicht vorhandener Ver- und Entsorgungsleitungen würde dieses oft geforderte WC mehr als 150 000 Euro kosten. Zu teuer, sagte Schnabel. Alternative ist das Jugendgästehaus an der Mainlände. Schilder an der Gutermannpromenade sollen auf dieses öffentliche WC hinweisen.

    Schließlich: Bisher waren die öffentlichen Klos nur im Stadtplan der Tourist-Information publiziert. Nun sind sie auch im Stadtführer aufgeführt. Ein großer Stadtplan mit allen öffentlichen Toiletten wird alsbald im Rathausdurchgang nahe der Tourist-Info, im Bahnhof und der Stadtgalerie aufgehängt. Die Mall verfüge – wie das an weiteren 16 Standorten (größere Geschäfte) der Fall sei – auch über „quasi öffentliche Toiletten“, merkte Schnabel an.

    Während Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Stadt „gar nicht so schlecht aufgestellt“ sah, bemängelte Marc Dominic Boberg (Grüne) die zu geringe Zahl an behindertengerechten Toiletten.

    Georg Wiederer (FDP) drückte seine Hoffnung aus, dass es „nicht mehr viele solche“ die Verwaltung stark belastenden Anträge gebe. Sein Einwand erstaunt um so mehr, als Fraktionskollege Vogel einer der Antragsteller ist. SPD-Fraktionschef Joachim Schmidl kritisierte Wiederer grundsätzlich: Sich mit dem Thema auch mit Blick auf die Behindertengerechtigkeit zu befassen, sei allein wegen der alternden Bevölkerung wichtig. Der Liberale habe zudem kürzlich einen Antrag zur Attraktivitätssteigerung der Stadt gestellt. Das Thema habe damit zu tun.

    Zu dem von Schnabel präsentierten Maßnahmenpaket gehören auch Sanierungen der Toiletten Metzgergasse, im Graben sowie der Einbau einer Heizung im WC Rückertstraße, damit das Klo ganzjährig geöffnet bleiben kann. Geplant ist das alles 2014 für zusammen 35 000 Euro. 2015 wird auch in der Toilette in der Wehr eine Heizung eingebaut. Sie ist bis dahin im Winter geschlossen.

    Den Segen erhielt das Toiletten-Paket am Dienstag noch nicht, weil zunächst noch der Behindertenbeirat gehört werden soll. Beantragt hatte das erfolgreich Stadtrat Frank Firsching (Linke).

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