Thema in der jüngsten Sitzung des Wernecker Marktgemeinderats war der Plan für den Neubau einer Fuß- und Radwegverbindung vom Rathaus-Parkplatz zum Bühlweg. Der geplante Weg soll die Wernecker Ortsmitte mit Mittelschule, Hallenbad und Kindergarten verbinden. Bei drei Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat dafür aus, das Vorhaben auf der Grundlage des von Marco Kraus vom Ingenieurbüro MKI vorgestellten Entwurfs weiterzuverfolgen.
Laut Planer ist der Entwurf bereits mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt abgesprochen. Demnach soll der Weg nördlich am Pfarrheim vorbei zum Sportplatz und an dessen westlichem Rand entlang bis zu dem bestehenden Schotterweg führen. Bis hierhin beträgt die Ausbaulänge circa 290 Meter. Zur geplanten Ausbaubreite von 2,5 Meter komme beidseitig ein Bankett von 50 Zentimeter hinzu.
Kritik an Einmündung in Bühlweg
Die Weiterführung bis zur Straße Bühlweg erfolgt über den Schotterweg, der dafür auf 80 Meter Länge als drei Meter breiter Wirtschaftsweg ausgebaut werden soll. Die Gesamtkosten bezifferte Kraus auf 180.000 Euro, wobei 20.000 Euro auf den bereits erfolgten Grunderwerb entfallen sowie 15.000 Euro auf die Beleuchtung. Die reinen Baukosten von 125.000 Euro würden voraussichtlich mit 50 bis 55 Prozent gefördert, sagte Kraus auf Nachfrage.
Als problematisch wertete Birgit Schmitt die Einmündung des neuen Geh- und Radweg in den Bühlweg. Die Straße sei sehr eng und viel befahren. Sie schlug vor, die 90-Grad-Kurve beim Schwimmbad zu entschärfen, sonst sei der geplante Weg "fast für die Katz". Die Entwurfsplanung sei gut, befand Johannes Weiß. Er vermisste aber Ideen, wie der geplante Weg an den vorhandenen Radweg nach Ettleben angebunden werden könnte. Den geplanten Weg ab dem Sportplatz an der Wern entlang zu führen sei aus Platzgründen nicht möglich, sagte der Planer. Bei einer Podest-Ausführung in diesem Bereich mit beidseitigem Geländer wäre der Weg insgesamt nicht mehr wirtschaftlich.
Umfassende Dorferneuerung nicht ausgeschlossen
Auf Anregung von Steffen Rumpel wird geprüft, ob die Anlieger Erschließungsbeitragspflichtig sind. Bei der Wegbeleuchtung wurde angeregt, die Leuchtdauer zu begrenzen oder über Bewegungsmelder zu steuern. Nach Ausarbeitung der Genehmigungsplanung könnte bis Ende Juni der Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt werden, erklärte der Planer zum weiteren Ablauf. Frühester Baubeginn wäre im November.
Im Rahmen des Interkommunalen Denkmalkonzepts "Werntal Dorf" erfolgte im gesamten Oberen Werntal erstmals eine Erfassung von erhaltenswerter und ortsbildprägender privater Bausubstanz – von Wohnhäusern bis zu Hoftoren und Mauern. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, "Werntal Dorf" als Maßnahme der einfachen Dorferneuerung für alle Gemeindeteile außer Werneck selbst – hier gibt es Städtebauförderung – beim Amt für Ländliche Entwicklung für einen Zeitraum von sechs Jahren zu beantragen. Für private Sanierungsvorhaben können Bürger dann über die Gemeinde einen Zuschussantrag stellen. Auf Nachfrage sagte der Bürgermeister, dass dadurch eine umfassende Dorferneuerung in den Ortsteilen nicht ausgeschlossen würde.
Verträge über Wegenutzung mit Solarparkbetreiber
Errichtet werden soll in diesem Jahr der 19 Hektar große Solarpark Zeuzleben. Den dafür notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan hat die Gemeinde im November mit dem Satzungsbeschluss bereits zum Abschluss gebracht. Jetzt legte der Anlagenbetreiber "Greeno Solarprojekt 30 GmbH & Co. KG" der Gemeinde einen Wege- und Flächennutzungsvertrag vor. Er regelt die Verlegung einer 1215 Meter langen Mittelspannungstrasse auf Gemeindewegen. Über diese 20-Kilovolt-Leitung soll der erzeugte Solarstrom beim Umspannwerk Zeuzleben ins Stromnetz eingespeist werden.
Vorlegt hat die Betreiberfirma außerdem einen Nutzungsvertrag zur Befahrung von öffentlichen Wegen mit Last- und Baufahrzeugen. Die Strecke führt von der Kreisstraße SW15 über asphaltierte und geschotterte Wirtschafts- und Waldwege bis zum Rundelshauser Weg. Beiden Verträgen erteilte der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen und ermächtigte die Verwaltung mit den Vertragsabschlüssen. Bestätigt hat der Solarparkbetreiber laut Bürgermeister die Möglichkeit für eine Bürgerbeteiligung und ebenso die Einhaltung der geltenden Gewerbesteuerregelungen (90/10 Splittung) sowie eine finanzielle Beteiligung der Kommune entsprechend dem EEG.
Fünf Bürgerversammlungen zwischen 28. Februar und 21. März
Einstimmig bestätigt hat der Gemeinderat die Wahlen von Dominik Hauck zum stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Schnackenwerth und von Markus Redelberger zum stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Zeuzleben.
Bürgermeister Hauck gab die Termine für fünf in diesem Jahr geplante Bürgerversammlungen bekannt. Den Anfang macht am 28. Februar Vasbühl. Bis zum 21. März folgen dann Egenhausen, Essleben, Schraudenbach und Schnackenwerth.