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Wie ein kleiner Bach seine Umgebung formt

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Wie ein kleiner Bach seine Umgebung formt

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    Von seiner Quelle bei Bischwind bis zur Mündung in den Main bei Heidenfeld bietet der Unkenbach viel unberührte Natur. Vor allem in den Naturschutzgebieten nimmt der Bach seinen natürlichen Lauf und mäandert durch urtümliche Auwälder.
    Von seiner Quelle bei Bischwind bis zur Mündung in den Main bei Heidenfeld bietet der Unkenbach viel unberührte Natur. Vor allem in den Naturschutzgebieten nimmt der Bach seinen natürlichen Lauf und mäandert durch urtümliche Auwälder. Foto: FOTO Bernard

    Sulzheim

    (fg)

    Zahlreiche interessierte Zuhörer zog der Vortrag von Josef Bernard in das Gipsinformationszentrum nach Sulzheim. Im voll besetzten Vortragsraum referierte der Schwebheimer Lehrer über den Unkenbach von der Quelle bis zur Mündung.

    „Kleiner Bach mit großer Wirkung“ könnte man als Resümee des fast zweistündigen Vortrags ziehen. Sehr anschaulich legte Bernard die Wechselwirkungen zwischen Bach, Flora und Fauna auf der einen Seite und dem Menschen auf der anderen Seite dar und informierte mit vielen Details und stimmungsvollen Bildern über „seinen “ Bach. Josef Bernard und seine Schulklasse sind seit April 2000 Bachpaten für den Unkenbach. In dieser Zeit haben Lehrer und Schüler viel über den Bach, seinen Verlauf, das Leben in und am Wasser gelernt. So gehören zum Beispiel regelmäßige Wasserproben und Erkundungen des Baches zu Bernards Unterricht an der Schwebheimer Heideschule.

    In seinem Vortrag referierte Bernard ausgehend vom Thema Wasser als elementarer Bestandteil allen Lebens auf der Erde über die Daten, Topographie und Geologie des Unkenbachs. Er sprach auch über die klimatischen Bedingungen im Mainbogen, den der Unkenbach durchfließt, die Auswirkungen der Landwirtschaft auf den Bach und umgekehrt, sowie die Nebenbäche des Unkenbachs, die anliegenden Kläranlagen und die Naturschutzgebiete entlang des Bachs.

    Sehr informativ war die Verfolgung des Bachverlaufs anhand von Bildern aus „Google Earth“, auf denen sowohl interessante Einzelheiten wie auch wichtige Überblicke deutlich wurden und die komplizierten Beziehungen zwischen Mikro- und Makrosystemen aufzeigten. Selbst ein vermeintlich so kleiner Bach wie der Unkenbach tritt in vielfältige Wechselbeziehungen mit seiner direkten Umgebung, formt diese mit und wird von dieser geformt.

    Anhand des Verlaufs durch das Naturschutzgebiet Riedholz konnten die Besucher zum Beispiel nachvollziehen, wie schnell sich Bäume und Pflanzen entlang eines Gewässers ausbreiten, wenn der Mensch sie denn lässt. Hier hat sich im Laufe weniger Jahre ein dichter Auwald gebildet, der nachweislich die Wasserqualität des Baches, der ihn durchquert, verbessert.

    Regelmäßiges Ausputzen des Bewuchses entlang des Baches verhindert die Entstehung eines solchen Auwaldes, was von Naturschützern wie Josef Bernard sehr bedauert wird. Er wünschte sich ein breiteres grünes Band als es der Unkenbach zur Zeit bilden darf. Solche Bachabschnitte, wie aber auch die Quelle, die ebenfalls völlig unberührt im Steigerwald liegt, nennt Bernard anschaulich „einheimischen Urwald im Kleinformat“.

    Auch die Problematik durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und die damit verbundene kritische Belastung des Unkenbachs und seiner Nebenbäche sprach der Referent an, ebenso wie unerlaubte Abfallentsorgung entlang des Bachs oder wilde Grillplätze.

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