Musikunterricht mit Temperament und ansteckender Begeisterung, Optimismus und Humor, Offenheit und Frauenpower, Pflichtgefühl und Schaffenskraft, mit diesen Schlagworten kennzeichnete Schulrätin Veronika Klose die pädagogische Tätigkeit von Annemarie Merkel.
Merkel, geboren 1946 in Moosbach, Landkreis Dieburg, absolvierte nach dem Abitur in Würzburg das Lehramtsstudium. Nach Einsätzen in Sennfeld, Gochsheim und Leidersbach im Landkreis Miltenberg, wurde sie 1973 an die Schule in Schonungen versetzt. Hier wirkte sie bis 1994 als Lehrerin, bis 2002 als Konrektorin, bis 2003 als Schulleiterin und bis zu ihrem Ruhestand als Rektorin. Klose hob besonders das Engagements Merkels für die „nachhaltige Lehrerfortbildung“ durch die Pädagogische Woche hervor.
Bürgermeister Kilian Hartmann dankte Merkel, dass sie neben ihrer schulischen Tätigkeit sich ehrenamtlich für die Pflege der partnerschaftlichen Beziehungen Schonungen- Alban eingesetzt habe. Auch habe sie mehrere Jahre den Kinderchor der Freien Turner geleitet. Ihre Aufgabe als Pädagogin wie auch als Schulleiterin habe sie zum Wohle der Kinder „mit Begeisterung und Leidenschaft“ ausgeübt.
Als „eine Lehrerin mit Leib und Seele“ charakterisierte der Personalratsvorsitzende Walter Schäffer die scheidende Rektorin.
Die Einmaligkeit der Person von Annemarie Merkel hob Pfarrer Thomas Amrehn hervor. Sie habe „kein Blatt vor den Mund genommen- auch nicht dem Pfarrer gegenüber“. „Was wird uns fehlen?“, diese rhetorische Frage stellte der stellvertretende Schulleiter Klaus Reimann. „Fürsorge in allen Bereichen“, so eine Antwort, denn Annemarie Merkel sei „wie eine Mutter in der Schulfamilie“ gewesen.
Die Elternbeiratsvorsitzende Edeltraud Keidel erinnerte daran, dass Merkel „nur das Beste für unsere Kinder wollte“. Dazu zählte für Merkel vor allem eine guter Start in das Berufsleben.
Die Feier schloss Merkel in launigen Worten mit einer Reflexion über einen Text aus dem vorigen Jahrhundert, in dem der Verfasser Frauen als absolut ungeeignet für den Lehrberuf darstellte.