(hh) Wohin nach einer Operation? Welche Rehabilitation ist für mich geeignet? Viele Patienten stellen sich diese Frage, auf die das Orthopädische Krankenhaus im Schloss Werneck jetzt immer eine Antwort weiß: Sie hat mit drei Rehakliniken eine Kooperation getroffen und mit ihnen ein Netzwerk der Orthopädischen Rehabilitation Unterfranken gegründet.
„Mit der Operation war ich schon sehr zufrieden, aber die Reha hat mich fast hundertprozentig wieder hergestellt.“ Käthe Lindner aus Haßfurt hat als eine der ersten Patientinnen das neue Reha-Angebot der Bezirksklinik wahrgenommen. Sie wurde mit einer Hüft-Totalendoprothese in minimal-invasiver Technik versorgt. Anschließend wurde sie direkt in eine der drei Reha-Kliniken verlegt. „Dies ist eigentlich nicht ungewöhnlich, allerdings verläuft die Auswahl der Reha-Kliniken nicht immer zur Zufriedenheit der Patienten“, erinnerte der Ärztliche Direktor Professor Christian Hendrich an einen entsprechenden Bericht in dieser Zeitung.
Nicht selten würden Patienten weiter fortgeschickt oder die Übernahme aus der Akutklinik verzögere sich. Das war der Grund für die Klinik in Werneck, diesen „neuen Weg zu beschreiten“. Partner sind die Bavaria-Klinik Bad Kissingen (Spezialisierung Neurologische Mitbehandlung), die Deegenbergklinik (Spezialisierung Internistische Mitbehandlung) und das Klinikum Bad Bocklet (Bäderlandschaft). Die Kooperation besteht in der direkten Abnahme der Patienten, einer präzise abgestimmten Nachbehandlung und als Besonderheit einer wöchentlichen Visite durch einen Oberarzt des Orthopädischen Krankenhauses.
„Jede Woche bin ich einmal von einem Arzt aus Werneck besucht worden, der meine Fortschritte bei der Reha verfolgt hat“, berichtete Käthe Lindner. Sie ist davon überzeugt, dass diese Visite einen erheblichen Gewinn darstellt, weil der Patient seinen Operateur „noch einmal wiedersieht und bis in die sichere Heilung begleitet wird“.
Etwaige Rückschläge bei der Rehabilitation oder Komplikationen können laut Hendrich frühzeitig erkannt und behandelt werden. Als weiteren Service bietet das Orthopädische Krankenhaus noch während des Krankenhausaufenthaltes einen Termin beim erst überweisenden Orthopäden und/oder Chirurgen an. Dadurch würden Hektik oder Terminschwierigkeiten nach der Reha vermieden.
Zufrieden sind laut Hendrich alle Beteiligten. Das Orthopädische Krankenhaus und die beteiligten Kliniken, weil „wir aus dem bestehenden System das Beste gemacht und die Grenzen zwischen ambulanter Versorgung, Krankenhaus und Rehabilitation überwunden haben“. Die Behandlungskette werde so geschlossen, sagt Hendrich. Und Käthe Lindner, weil sie fünf Wochen nach der Operation völlig schmerzfrei und ohne Krücken die Reha wieder verlassen konnte.