Viel Geld und potentiell wenig Interesse – das ist, kurz gesagt, die Begründung dafür, dass die Idee der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für ein von der Stadt organisiertes Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft 2024 im Schweinfurter Rathaus keine Begeisterungsstürme ausgelöst hat. Thomas Herrmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Citymanagement hatte sich davor schlau gemacht – und sich mal in Sindelfingen umgehört.
Denn da hatte die Stadt 2018 zur Fußball-Europameisterschaft selbst ein Public Viewing angeboten. 150.000 Euro hat dies Sindelfingen gekostet, bei 26 übertragenen Spielen, so Herrmann. Auf der Hälfte der Kosten sei man am Ende sitzen geblieben. Viel Geld; vor allem mit Blick darauf, dass man in den Augen des Wirtschaftsförderers wohl eher damit rechnen muss, dass das Interesse zurückgegangen ist.
Schon 2018 habe Public Viewing in Schweinfurt eher im kleineren Rahmen Gäste gefunden, in der Gastronomie. "Wie das jetzt, nach Corona ist", sei offen. Klar nur, so Herrmann: Public Viewing ist mit hohen Kosten verbunden; für Bühne, Sauberkeit und vor allem Sicherheit. "Vor allem da gehen die Kosten durch die Decke."
Fazit der Stadt: Selbst will sie kein Public Viewing veranstalten, sondern dieses Angebot wieder den Gastronomen überlassen. Wenn ein Veranstalter Interesse an Public Viewing auf dem Marktplatz habe, würde die Stadt dies unterstützen, so Herrmann.
Warum die Grünen in Schweinfurt Public Viewing für so wichtig halten
Begründet hatten die Grünen ihren Antrag mit Blick auf die Effekte eines solchen Angebots, nicht nur was die Belebung der Innenstadt betrifft. "Gemeinsame Public-Viewing-Erlebnisse im öffentlichen Raum fördern den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft über kulturelle Grenzen hinweg." Das hätten zurückliegende Ereignisse gezeigt.