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SENNFELD: „Wir wollen keine dreckige Welt“

SENNFELD

„Wir wollen keine dreckige Welt“

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    Die Schülerinnen Lena Herbert und Melissa Beetz engagieren sich für ein sauberes Sennfeld. Bürgermeister Emil Heinemann erhielt als einer der ersten einen selbstgemalten Flyer, mit dem an das Umweltbewusstsein der Bürger appelliert werden soll.
    Die Schülerinnen Lena Herbert und Melissa Beetz engagieren sich für ein sauberes Sennfeld. Bürgermeister Emil Heinemann erhielt als einer der ersten einen selbstgemalten Flyer, mit dem an das Umweltbewusstsein der Bürger appelliert werden soll. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Südamerika ist von Abfall umgeben: in Form gigantischer Riesenmüllstrudel im Pazifik und Atlantik – Meeresgebiete, in denen Plastik aller Art von der Strömung eingefangen, auf Jahre nicht mehr losgelassen und langsam zerrieben wird. Mit verheerenden Folgen für die Umwelt.

    Auch an Land wachsen die Mülldeponien. Insofern war es passend, dass Bürgermeister Emil Heinemann die beiden jungen Umweltschützerinnen Melissa Beetz und Lena Herbert unter der Fahne Mexikos empfangen hat. Heinemann setzt sich im Rahmen des Spendenprojekts „Indiohilfe Peru“ für südamerikanische Länder ein.

    Aber es geht nicht nur um ferne Länder. Das Problem fängt schon vor der Haustüre an, haben die beiden Schülerinnen, „zwölf und fast zwölf Jahre alt“, festgestellt. Müllstrudel im Badesee gibt es zwar noch keine. Aber an den Ufern der Seen, an Bachläufen und in der Flur findet sich schon sehr viel Abfall.

    Bürgermeister ist beeindruckt „Wir waren öfters am Bach“, erzählt Melissa, „überall lag Müll herum“. Lena hat sogar ein weggeworfenes Handy gefunden. Die Sennfelderinnen wollten das nicht auf sich beruhen lassen: „Wie soll das in zehn Jahren aussehen?“ Also starteten sie spontan eine Aktion gegen Umweltverschmutzung, malten Flyer, um über Abfallvermeidung aufzuklären, verteilten sie am Bach, werben in der Schule für ihr Projekt und sammelten selbst Müll, zwei Fahrradkörbe voll. „Ich finde das stark“, freut sich der Bürgermeister, der ebenfalls einen handgefertigten Flyer erhielt. „So was habe ich in zwanzig Jahren, die ich Bürgermeister bin, noch nicht erlebt.“ Wenn die Gemeinde an die Bürger appelliere, bringe es ja meist nicht viel, weiß der Rathauschef. Also muss die nächste Generation ran. Wobei die Gemeinde schon seit Jahrzehnten zur Flurreinigung schreitet, zusammen mit Schulen, Vereinen, Kindergärten und auch Parteien: „Da kriegen wir schon viel zusammen.“

    Das Problem: Wenn irgendwo Müll liegenbleibt, sei das für die Nächsten die Einladung, den eigenen Unrat noch dazu zu werfen. Dabei habe man einen großen Biotopverbund, den längsten Verbund im Landkreis. Außerdem einen Besinnungspfad, mit dem, ganz im Geist des naturverbundenen Franz von Assisi, zu gelebtem Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufgerufen wird.

    Der Bach soll sauber bleiben

    „Wir wollen keine dreckige Welt“, stellen Melissa und Lena fest. Ihre Gedanken zur Umweltverschmutzung haben sie auf einer CD gesammelt. Auf den Bildern ist zu sehen, wie es Menschen in armen Ländern geht: Sie waten bei Hochwasser im vermüllten und verschmutzten Wasser.

    Da ist das Anliegen der beiden Schülerinnen doch relativ einfach umzusetzen: „Wir wollen den Bach sauber bekommen. Aber dafür brauchen wir die passenden Sachen und finanzielle Unterstützung, damit wir bald eine saubere Gegend haben! Wir brauchen auch Flyer, um alle in Sennfeld und Umgebung über unser Projekt zu informieren, dass sie keinen Müll irgendwo hinwerfen sollen, sondern in einen Mülleimer! Das wollen wir zusammen schaffen!“

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