Ein grüner Teppich mit zartem Knoblauchduft – das ist der Bärlauch, der jetzt wieder geerntet werden kann. In unserer Region ist er besonders in den Wäldern zwischen Sulzdorf und Altenmünster flächendeckend anzutreffen. Wer sich im April auf den Bachweg begibt, der wird ihm, im Bereich zwischen dem Pfaffensteg und dem Altenmünsterer Waldspielplatz, nicht aus dem Weg gehen können. Dort besiedelt er große Flächen des Laubwaldes und fühlt sich dort sehr wohl.
ie zarten, aromatischen Blätter dieser Heilpflanze ziehen die Sammler in die Wälder. Denn Bärlauch ist in den vergangenen Jahren regelrecht Kult geworden. Auf den Speisekarten der Gastronomie-Betriebe finden sich ebenfalls Bärlauch-Gerichte in verschiedenen Variationen, und in den Privathaushalten gibt es den Bärlauch aufs Butterbrot oder in einem Pesto.
Karlheinz Hemmert aus Münnerstadt ist ein echter Bärlauchfan. Er kennt einige Stellen in den Wäldern und sammelt dort schon seit vielen Jahren. „Es ist das erste Grün im Jahr“, sagt er. Er schätzt das aromatische Gewächs in vielerlei Variationen. Eine Bärlauchsuppe sei ein Genuss, ebenso die -butter. Außerdem konserviert er den Bärlauch als Würze. Als Pesto verarbeitet, legt er sich einen kleinen Vorrat an. So konserviert, hält sich das Aroma lange frisch. Damit kann Hemmert vielerlei Gerichte verfeinern, sagt er.
Heuer, fällt dem Sammler Hemmert auf, sind die Blätter für die Jahreszeit noch sehr klein und zart. Er führt es weniger auf das späte Frühjahr, als auf fehlende Feuchtigkeit zurück. Ohnehin mag Hemmert die zarten, kleinen Blätter lieber. Deren Aroma ist feiner. „Die großen Blätter sind schärfer“, hat er festgestellt.
Der Bärlauch ist auch ein Thema in der Gastronomie geworden. Das bestätigt Christoph Henkelmann vom Münnerstädter Hotel „Tilman“. Dort steht momentan eine Bärlauchsuppe auf der Speisekarte. Bei Henkelmanns kommt Bärlauch aber auch privat auf den Tisch. Christoph Henkelmann mag ihn gerne im Salat. „Ich gehe aber nicht in den Wald und sammle den Bärlauch selbst“, erklärt Christoph Henkelmann. Er holt sich die schmackhaften Blätter beim Gemüsehändler. Da ist sich der Gastronom dann auch sicher, dass kein Maiglöckchen-Blatt dazwischen ist. Denn beim Sammeln des leckeren Frühgemüses gibt es doch einiges zu beachten. Man muss vor allem darauf achten, den Bärlauch nicht mit den giftigen Blättern von Maiglöckchen und der Herbstzeitlose zu verwechseln. Bärlauch erkennt man eindeutig daran, dass seine Blätter beim Zerreiben einen starken Knoblauchduft verströmen.
Melanie Hofmann, Pressesprecherin am Landratsamt Bad Kissingen. gehört ebenfalls zu den Bärlauch-Freunden und kennt einige Stellen im Wald im Landkreis Schweinfurt, wo sie ihr Zuhause hat.
Gesammelt werden darf nach Auskunft von Hofmann in „haushaltsüblichen Mengen“. Das bedeutet, dass ein Sammler so viel ernten darf, wie er für den persönlichen Gebrauch der nächsten Tage verarbeiten kann. Ein gewerbliches Sammeln ist nur mit einer Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes möglich. Nach Auskunft von Melanie Hofmann wird davon aber kaum Gebrauch gemacht. Zwei bis drei Sammler-Genehmigungen werden pro Jahr ausgestellt.
Auch in Hausgärten gibt es mittlerweile den Bärlauch, auch wenn dieser doch einige Ansprüche an den Standort stellt. Doch wenn er einen Standort mag, dann kann er sich im Hausgarten auch ordentlich vermehren.
Wer den wild wachsenden Bärlauch bevorzugt, muss darauf achten, dass dieser nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden darf, betont Hofmann. Wer sich nicht sicher ist, ob sich sein bevorzugter Bärlauch-Standort in einem geschützten Bereich befindet, kann dies bei der Unteren Naturschutzbehörde erfragen.