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Zehn Jahre Montagsmaler

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Zehn Jahre Montagsmaler

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    Stolz blickt Schmitt auf zehn Jahre "Montagsmaler", ein Gruppenangebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes, zurück. Regelmäßig montags traf sich die Gruppe schon im Bischof-Stangl-Haus und zog mit dem Caritasverband in die Deutschhöfer-Straße um. "Neben den Räumlichkeiten stellen wir auch die Arbeitsmaterialien zur Verfügung und sorgen für die Leitung, die auch anleitet", sagt Schmitt.

    Mit Frauke Fülling steht der Gruppe ehrenamtlich eine Lehrerin für Kunst und Werken im Ruhestand mit zusätzlicher Ausbildung als Kunst-Therapeutin zur Verfügung. Bis zu zehn Interessenten im Alter von 25 bis 60 Jahren, die vom Beratungsdienst des Sozialpsychiatrischen Dienstes ausgewählt werden, nehmen regelmäßig teil. Fülling setzt auf Kontinuität. So ist noch eine Teilnehmerin von Anfang an dabei. Andere legen beispielsweise eine zweijährige Pause ein und freuen sich dann, wieder mitmachen zu können.

    Die Kontinuität erstreckt sich darüber hinaus auf den immer gleichen Raum und die angebotenen Maltechniken: Aquarell-Farben und Wachsmalkreide. So gelang es Fülling über die Jahre hinweg die künstlerischen Fähigkeiten ihrer "Schüler" zu verbessern. Einige Bilder sind heute in den Geschäftsräumen des Caritasverbandes zu sehen. Vor einiger Zeit wurde auch eine Ausstellung mit großer Resonanz organisiert. Die "Künstler" erklärten bei dieser Gelegenheit dem Publikum ihre Bilder und konnten einige verkaufen.

    Die "kreativen 90 Minuten am Montag" beginnt Fülling zumeist mit Musik oder dem Vortrag von Gedichten, um die Vorstellungswelt anzuregen. "Dabei geht es um ein Wechselspiel von Innenleben und äußerer Welt", erläutert die Pädagogin. Entspannungsmusik unterstütze das Malen, weil es das Selbstbewusstsein stärke. Fülling legt aber Wert darauf, dass dies auf freiwilliger Basis geschieht und sie nicht manipuliert. Das vor ihnen liegende weiße Blatt verlange eine Entscheidung über Formen und Farben. "Sie lernen auf diese Weise für den Alltag, wo ständig Entscheidungen auf ganz anderer Ebene zu treffen sind", erklärt Fülling.

    Gleichzeitig geht es auch um das "Probehandeln", etwas auszuprobieren, was sie noch nie getan haben. "Das Malen ist dann ein ganz wichtiger Prozess für Spontanität", meint die Leiterin. Gewonnenen Mut könnten die Teilnehmer auf das Alltagsleben übertragen. Darüber hinaus sei die Freude am Ausdruck durch das Anwenden von Farben und Maltechniken nicht zu vergessen. "Durch das Malen werden ganz andere Zellen als sonst im Gehirn angesprochen", führt Fülling aus. Am Ende merkten die Teilnehmer erst, wie "sie sich voll auf das Malen konzentriert und durch die Musik entspannt haben".

    "Zum Abschluss der kreativen 90 Minuten besteht Gelegenheit, mit mir das entstandene Bild zu betrachten. Ich bin oft erstaunt, was in kurzer Zeit entstanden ist", bilanziert Fülling. Sie hebt die manchmal fast entrückte Stimmungslage und den Einfluss der Nachbesprechung, in deren Rahmen sie das Positive herausstellt, auf das Gesamtbefinden des psychisch Kranken hervor.

    Dieses stärken auch das Zusammenkommen in der Teestube und die gemeinsamen Sonntagsausflüge (jeweils am ersten Sonntag im Monat), die sich regen Zuspruchs erfreuen.

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