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SCHWEINFURT: Zeitsprung in die Jugend

SCHWEINFURT

Zeitsprung in die Jugend

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    „Jungens, kommt bald wieder“ – zu einer stimmungsvollen Kreuzfahrt in die Vergangenheit luden „Captain Cook und seine singenden Saxophone“ in der Stadthalle ein.
    „Jungens, kommt bald wieder“ – zu einer stimmungsvollen Kreuzfahrt in die Vergangenheit luden „Captain Cook und seine singenden Saxophone“ in der Stadthalle ein. Foto: FOTO Laszlo Ruppert

    „Captain Cook und seine singenden Saxophone“ sind da. „Das ist halt unsere Musik“, hört man im Publikum. Das klingt fast entschuldigend, lässt mildes Lächeln von Kindern und Enkeln vermuten. Doch die Graue-Panther-Generation hat die Tickets für die Veranstaltung in der Stadthalle – ohne ein einziges Plakat – in kürzester Zeit aufgekauft. Jetzt herrscht erwartungsvolles Raunen im dicht gefüllten Saal.

    Sieben Musiker in eleganten weißen Seemanns-Uniformen betreten das Deck des Luxusliners MS Cook, um zu einer Kreuzfahrt in das Land der Nostalgie und der Erinnerungen einzuladen. Musikalisch heißt das „Sail along silv'ry Moon“, und es klingt wie damals bei Billy Vaughn: Ein Bläsersatz aus drei Altsaxophonen (Freddy Paulheim, Darius Hummel und Captain Cook Alexander Kraus). Dazu die Rhythmusgruppe aus Gerd Kölbl (Keyboard), Christian Wiegand (Gitarre), Rainer Weck (Bass) und Tom Peroutka (Schlagzeug).

    „Bist du einsam heut Nacht?“, fragen die jungen Musikanten, versprechen „Ein Schiff wird kommen“, „Glaube mir“ denn „Du bist mein erster Gedanke“. Der Beifall kommt präzise und zuverlässig wie das maschinell-starre Schlagzeug. Absolute Unbeschwertheit hatte der Pressetext für die Musik versprochen – auch die Conférence vom Captain und die Regie passen sich da nahtlos an: Wir erfahren, dass Schlagzeuger Tom morgens seine Glatze immer an den Hotel-Schuhputzmaschinen poliert. Wir verfolgen, wie „der begnadete Tänzer“ Freddy mit einer Besucherin ein Tänzchen wagt und wie sich die braven Musikanten für die Treue ihres Publikums bedanken: „Ich danke Gott für all die schönen Jahre.“

    „Can't help fallin' in Love“, hat Captain Cook seiner Rebekka gewidmet, wie natürlich die Liebe und der süße Vogel Jugend an diesem Abend im Mittelpunkt stehen: „Dich gibt's nur einmal für mich“, „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“, „Tanze mit mir in den Morgen“ erinnern vielleicht an die Tanzstundenzeit, die ersten schüchternen Flirts oder die erste große Liebe. Danach dann die südländische Leichtigkeit des Seins: „Napoli“, „Der weiße Mond von Maratonga“, „Blue Hawaii“, „Mandolinen und Mondschein“ und „Die Bouzouki klang durch die Sommernacht“. Und als dann noch der beruhigende Doris-Day-Song „Que sera, sera“ aus Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ ertönt, da singt und schunkelt das Publikum begeistert mit.

    Doch irgendwann tutet die Schiffssirene – wir sind zurück im sonnigen Schweinfurt. „Der letzte Walzer“ erklingt, und Captain Cook gibt dem lieben Publikum noch einen letzten guten Rat: „Bleiben Sie so, wie Sie sind“ – Versprochen, Captain. Dann beginnt der Run auf den CD-Verkaufsstand, ein Paket der Silberlinge nach dem anderen leert sich. Derart souvenirgestärkt, positiv gestimmt und melodientrunken machen wir uns getrost auf den Heimweg: „Jungens, kommt bald wieder“.

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