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"Zerstöre nie ein Haar"

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"Zerstöre nie ein Haar"

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    Der gelernte Friseur und Heilpraktiker aus Frankfurt machte sich 1987 auf die Suche nach Gleichgesinnten, um seine Theorie von der Bedeutung der Haare für Gesundheit und Wohlbefinden bekannter zu machen. Er fand die Friseurmeisterin Monika Grebner aus Dittelbrunn.

    Die Wände des Friseursalons der Grebners in der Niederwerrner Straße in Schweinfurt sind von oben bis unten mit roten, gelben und blauen Formen und Mustern bemalt. Blickfang ist ein von Monika Grebner entwickeltes Gerät, mit dem man die Haare in verschiedenen Farben bestrahlen kann - ganz ohne Wärme.

    Farben spielen im Gesamtkonzept der ALP eine wichtige Rolle, wobei es den Friseuren durchaus nicht nur um die Haare selbst geht: Auch eine "Ampeldiät" ist Bestandteil des Programms: "Haarpflege kommt von innen", erklärt Müller, es kommt also darauf an, was man isst und trinkt. Die Farbe Rot etwa steht im Ernährungsplan der ALP für das Herz-Kreislauf-System, das heißt, wer oft müde ist, sollte irgendetwas Rotes essen, Tomaten etwa, um dieses in Schwung zu bringen. Jeder Grundfarbe ist so eine Bedeutung zugeordnet.

    Am Zustand des Haares könne man erkennen, wie sich eine Person ernähre und auch, wie es ihr geht: ob sie Stress hat, oft müde ist, oder ob es ihr rundum gut geht. Dies begründet Müller so: Schadstoffe wie Aluminium und Kupfer, die sich im Körper ansammeln, steigen mit der Zeit nach oben, in die Haare. Diese brechen dann ab, sehen stumpf oder fettig aus.

    Neben der richtigen Ernährung ist aber auch die Haarfarbe und -länge eines Menschen für sein Wohlbefinden von Bedeutung. Wenn man als Neukunde zu Monika Grebner kommt, lässt man sich erst ausführlich beraten: Alter, Lebenssituation und gesundheitliche Probleme eines Kunden sind für die Wahl der idealen Haarfarbe wichtig.

    Ein Kunde beispielsweise hat oft Depressionen. Der Grund: Seine Haare sind zu dunkel, es kommt zu wenig Licht an die Hirnanhangdrüse, analysiert Müller. Der ALP-Vorsitzende erzählt von einer Frau, die starke Menstruationsbeschwerden hatte, nichts half. Die Lösung: Eine sattere Haarfarbe. Auf den Einwand, die Therapie sei "an den Haaren herbeigezogen", antwortet Müller: "Bei Tieren akzeptiert man ja auch, dass das Fell etwas über den Zustand des Tieres aussagt." Grebner sieht das ganz pragmatisch: "Wer nicht will, der hat schon. Ich bin da nicht aufdringlich."

    Die Techniken zur Farbtherapie lernt man als ALP-Mitglied in Seminaren. Nach einer Prüfung darf man sich dann "Haarfarbtherapeut" nennen. Müller beschreibt die ALP-Philosophie als Mischung aus Lebenserfahrung und "Ur-Biologie". Sie geht auf den amerikanischen Mediziner George Michael zurück. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Langhaarpflege können Friseure werden, die bereit sind, ALP-Seminare zu besuchen und die Lehre in ihrem Salon umzusetzen. "Wir wollen die Besten haben, die dann bereit sind, noch mehr zu tun", beschreibt Müller die Auswahl. Wenn man es dann geschafft hat, erhält man ein Gütesiegel vom Verein.

    "Haare sind der schönste Schmuck des Menschen", sagt Monika Grebner, Kassenwart bei ALP und Müllers "größte Stütze". Die Länge der Haare muss deshalb zum Körper passen und wird mit Hilfe des uralten Prinzips des "Goldenen Schnitts" bestimmt.

    Lange Haare, so die detailreiche Lehre von ALP, sind zu empfehlen, da "Schadstoffe die Kopfhaut verlassen können müssen". Dazu wiederum ist Bewegung im Haar erforderlich. Die Organisation empfiehlt deshalb unter anderem 100 Bürstenstriche am Tag und gibt Tipps zu Haarwäsche und -pflege.

    Mit Esoterik habe all das aber nichts zu tun, sagen Müller und Grebner. Alles habe einen "rationalen Hintergrund". Dennoch: "Man braucht auch Idealismus", so Müller.

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