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WERNECK: Ziel ist die wirklich schmerzfreie Klinik

WERNECK

Ziel ist die wirklich schmerzfreie Klinik

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    Zwei Neue: Die Orthopädische Klinik im Schloss Werneck hat mit Tim Papenfuß (rechts) als Leiter der Anästhesie und Dr. Dr. Jan Humrich (Mitte) in der Schmerztherapie zwei Neue an Bord. Im ebenfalls neuen Labor macht Ärztlicher Direktor Dr. Christian Hendrich kein Hehl aus seiner Freude darüber.
    Zwei Neue: Die Orthopädische Klinik im Schloss Werneck hat mit Tim Papenfuß (rechts) als Leiter der Anästhesie und Dr. Dr. Jan Humrich (Mitte) in der Schmerztherapie zwei Neue an Bord. Im ebenfalls neuen Labor macht Ärztlicher Direktor Dr. Christian Hendrich kein Hehl aus seiner Freude darüber. Foto: Foto: Hannes Helferich

    Die Abteilung Anästhesie am Orthopädischen Krankenhaus Schloss Werneck sorgte ursprünglich vor allem für sichere Narkosen und eine intensivmedizinische Betreuung der Patienten nach größeren Operationen und unter Umständen auch bei Vorerkrankungen, wie sie vor allem ältere Patienten mitbringen. In den letzten Jahren ist das Spektrum aber auf die beiden weiteren Säulen der modernen Anästhesie erweitert worden – der Notfallmedizin und der Schmerztherapie.

    Für letztere zeichnet seit kurzem in der Anästhesie Dr. Dr. Jan Humrich verantwortlich. Alleiniger Chefarzt der Abteilung ist in Werneck seit September mit Dr. Tim Papenfuß auch ein Neuer. Der 44-Jährige ist vom König-Ludwig-Haus Würzburg gekommen, schon seit Juni an der Wernecker Bezirksklinik tätig, er leitete die Anästhesie in seinem neuen Wirkungskreis allerdings bis Ende August gemeinsam mit dem langjährigen Leiter Dr. Jochen Scheidemantel, der in die Altersteilzeit gewechselt ist (wir berichteten).

    Gegenüber dieser Zeitung äußerten sich Papenfuß, Humrich und der Ärztliche Direktor der Orthopädischen Klinik, Professor Dr. Christian Hendrich, vor allem zu den zwei (relativ neuen) Säulen Notfallmedizin und Schmerztherapie.

    Die Notfallmedizin ist 2010 an die Klinik geholt worden. Grund hierfür war die regelmäßige Nichtbesetzung des Notarztstandortes Arnstein. Seit fast drei Jahren versorgt nun das Orthopädische Krankenhaus zusätzlich an Werktagen tagsüber die Region auch mit Notärzten. Das Einsatzgebiet beschränkt sich dabei nicht allein auf Arnstein oder Werneck, sondern reicht bis ins Stadtgebiet Schweinfurt hinein.

    „Mit rund 300 Einsätzen im Jahr ergibt sich hierfür sicherlich eine überzeugende Notwendigkeit“, sagt Papenfuß. Die Nähe mehrerer Autobahnen – mehr Verkehrsunfälle – spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle.

    Der regelmäßige Notarztdienst hat die logische Folge, dass nicht besetzte Stunden am Notarztstandort Arnstein inzwischen eher die Ausnahme sind. „Von der Schwere der Fälle und der unbedingten Notwendigkeit eines besetzten Notarztstandortes, konnte ich mich schon in den ersten Monaten überzeugen“, sagt Papenfuß. Er erwähnt aber auch, dass dieser Zusatzdienst nur „durch das außerordentliche Engagement aller Ärzte der Abteilung möglich ist und regelmäßig ein hohes Maß an Flexibilität erfordert“.

    Thema Schmerztherapie. Für Professor Hendrich ist sie – wie die orthopädische Diagnose, Physiotherapie oder die Operation selbst – eine der elementaren Bausteine einer orthopädischen Klinik. Als Ziel formuliert er eine „wirklich schmerzfreie Klinik“. Humrich ist Facharzt für Anästhesie und für Pharmakologie, was Hendrich als großen Vorteil sieht, weil der 42-jährige Schmerztherapeut über Arzneimittel „wesentlich mehr weiß“ als Kollegen ohne diese zweite Ausbildung. Hendrich sieht mit ihm „diese Schaltstelle“ nun optimal betreut.

    An Formen nannte Humrich – seine letzte Station war die Uniklinik Würzburg – die perioperative (nach der Operation) Schmerztherapie, beginnend im Aufwachraum, später auf der Krankenstation bis zur Entlassung. Insbesondere mit Schmerzkathetern, die mit lokalen Betäubungsmitteln für mehrere Tage Schmerzfreiheit erzielen sollen: Hierbei können die Patienten je nach Schmerzintensität ihre Dosierung selber regeln, sich die Medikamentendosis selber verabreichen.

    Weitere Felder sind die Optimierung der Schmerztherapie im Vorfeld einer Operation, die bei starken Schmerzen ambulant schon vier bis sechs Wochen vorher möglich ist, und der so genannte „klinikinterne Konsiliardienst“. Das ist Begleitung und Schmerzmanagement bei chronischen Schmerzpatienten während eines stationären Aufenthaltes.

    Neben jährlich rund 950 künstlichen Hüft- und 850 Knie-Endoprothesen, operierten die 18 Orthopäden der Bezirksklinik zurückliegendes Jahr 350 Patienten an der Wirbelsäule.

    Mehr sind es in dieser Disziplin nicht, weil es in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen das wichtigste Wernecker Ziel ist, Operationen zu vermeiden oder durch Therapieformen hinauszuzögern, eine davon ist die Schmerztherapie, unter deren Dach sich auch das gesamte Spektrum der modernen Physiotherapie und physikalischen Therapie befindet. Dazu kommen Bewegungstherapie, Massage, Lymphdrainage, Elektro- und Hydrotherapie sowie medizinische Trainingstherapie.

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