Beim Gautschen geht es darum, die ausgelernten Drucker „in die Zunft“ aufzunehmen, erklärt Druckereichef Günter Rudolph. Dafür gebe es eine überlieferte Zeremonie, in deren Mittelpunkt die „Taufe ad posteriorem“ steht, bei der die Drucker von so genannten „Packern“ ins Wasser geworfen werden. „Die ganze Prozedur wird mit dem Gautschbrief feierlich beurkundet“, erklärt er. Die Jünger der Schwarzen Kunst, wie sich die Arbeiter des grafischen Gewerbes gerne nennen, feierten diese Tradition seit Ende des 19. Jahrhunderts. Die Vorläufer des Gautschens, so der Druckereileiter weiter, reichen bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück.
EBERTSHAUSEN