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HAUSEN: 1,8 Millionen Euro für neuen Kindergarten in Hausen

HAUSEN

1,8 Millionen Euro für neuen Kindergarten in Hausen

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    Der Kindergarten im Hof der Fährbrücker Straße mitten im Dorf ist nach seinen 50 Jahren zu klein geworden. In Hausen soll darum ein neuer Kindergarten auf dem großen Platz am Schulgelände gebaut werden.
    Der Kindergarten im Hof der Fährbrücker Straße mitten im Dorf ist nach seinen 50 Jahren zu klein geworden. In Hausen soll darum ein neuer Kindergarten auf dem großen Platz am Schulgelände gebaut werden. Foto: Foto: Irene Konrad

    Platz haben für zwei Kindergartengruppen und eine Kinderkrippe soll er und modern und ebenerdig sein: Mit 10:1 Stimmen hat der Hausener Gemeinderat entschieden, dass auf dem großen Platz neben der ehemaligen Schule in Hausen ein neuer Kindergarten gebaut wird. Ersten Berechnungen zufolge kostet das Bauprojekt 1,8 Millionen Euro. Auf die politische Gemeinde würden rund 500 000 Euro entfallen.

    In der Gemeinde Hausen wird dringend eine weitere Krippengruppe gebraucht. Es gibt zwar jeweils eine in den gemeindlichen Kindergärten in den Ortsteilen Erbshausen-Sulzwiesen und Rieden. Die Nachfrage nach Krippenplätzen aber ist groß.

    Fördermittel

    Alles begann in der Hauptversammlung des Elisabethenvereins im April 2015. Dort stellte der Vorsitzende Norbert Wendel – er ist auch Gemeinderat – eine Planskizze vor, bei der es um den Bau „eines zusätzlichen Gebäudes hinter dem Spielplatz“ ging. Es sollte als „Holzwerkstatt mit Mehrzweckraum für sportliche und kreative Aktivitäten“ dienen. Weil der eingruppige Kindergarten mit rund 30 Kindern immer an seine Grenzen stößt sowie Krippenplätze und ein Mehrzweckraum fehlen, aber hegt der Elisabethenverein schon länger der Wunsch nach etwas Größerem.

    Auch gibt es Zuschüsse von der Diözese, Mittel aus dem Finanzausgleich und befristet eine Förderung durch das Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“.

    Kein Umbau

    Im alten Bestand bleiben und umbauen, das will der Verein nicht mehr. Damit habe die Gemeinde im Erbshausener Kindergarten schlechte Erfahrungen gemacht. Das Hausener Kindergartengebäude sei „ein Schlauch“, der Platz darum zu klein, die Umbauphase zu schwierig. Auch läuft durch den Kindergartenhof eine Hauptkanalleitung. Das betreuende Ingenieurbüro habe abgeraten, diesen Kanal zu überbauen.

    Der Vereinsvorsitzende Wendel und Bürgermeister Bernd Schraud sind davon überzeugt, dass ein zeitgemäßer Neubau wegen notwendiger Abbruchkosten ähnlich viel kostet wie die Umgestaltung des jetzigen Bestandes. Diesen Argumenten ist auch die Kirchenverwaltung mit seinem Beschluss gefolgt, „die Erstellung eines Neubaus zu befürworten“.

    Ringen um den Standort

    Der bisherige Kindergarten mitten im Dorf ist 50 Jahre alt, wurde aber erst 2009 renoviert und energetisch saniert. 203 000 Euro hat das damals gekostet. Die Ölheizung wurde entfernt und der Anschluss an das Nahwärmenetz realisiert. Knapp 2000 Helferstunden wurden ehrenamtlich geleistet. Zudem wurde der Außenbereich 2011 für 100 000 Euro in eine Abenteuer- und Spiellandschaft umgestaltet. Für die energetische Sanierung und den Spielplatz hatte die Gemeinde 116 000 Euro Zuschuss gewährt.

    Nicht nur deswegen, auch weil an dieser Stelle ein Ensemble gewachsen ist um die Kirche, den Kindergarten, das ehemalige Schwesternhaus und das Rathaus, wurde um den Standort gerungen. Alfons Konrad von der Kirchenverwaltung hatte sogar Architekt Bernhard Schubert um Rat gebeten, ob nicht doch genug Platz für die Wünsche des Trägervereins ist. Dessen Konzept wurde zwar von allen Behördenvertretern befürwortet. Aber der Elisabethenverein plant mit Architekt Benedikt Gerber und möchte sich nicht mehr beschränken müssen. Und reichlich Platz ist am neuen Standort an der ehemaligen Schule vorhanden.

    Nachdem die Entscheidung für den Neubau gefallen ist, muss es jetzt schnell gehen. Noch in diesem Jahr muss der Plan eingereicht sein, sonst gehen die 120 000 Euro des Freistaats aus dem Investitionsprogramm für die Kinderbetreuung verloren.

    Eine „Erpressung zur schnellen Entscheidung“ weist Gemeinderat Wendel zurück. Es sei viel zu viel Zeit mit der Standortfrage verloren gegangen. Gemeinderätin Sieglinde Kirchner sieht das anders. Im Februar sei zwar im Ratsgremium von der Erweiterung des Kindergartens gesprochen worden. Seitdem habe sie aber nichts mehr davon gehört. Nun auf die Schnelle einen Neubau für rund zwei Millionen Euro zu befürworten, dazu könne sie nicht ihre Hand heben. Zumal die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt seien.

    Der Platz an der ehemaligen Schule gehört der Gemeinde. Um die Zuschüsse von der bischöflichen Finanzkammer zu erhalten ist Voraussetzung, dass das Grundstück in kirchlicher Hand ist. Deshalb müssen sich die Kirchenverwaltung und die politische Gemeinde einigen. In Frage kämen die Übertragung im Erbbaurecht oder ein Grundstückstausch. Der jetzige Kindergarten steht auf Kirchengrund.

    Der Elisabethenverein hat sich zur Übernahme der Bauträgerschaft bereit erklärt. Für die konkreten Planungen des neuen Kindergartens und die Frage der Grundstücksverhältnisse wird nun ein Ausschuss gebildet. Er soll sich zusammensetzen aus Mitgliedern des gemeindlichen Bauausschusses, des Elisabethenvereins und der Hausener Kirchenverwaltung.

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