Professor Bernd Klaiber war sichtlich zufrieden. Im Foyer der rundum sanierten und auf dem neuesten Stand der Technik arbeitenden Zahnklinik am Pleicherwall herrschte am Sonntagnachmittag beim Tag der offenen Tür dichtes Gedränge. „1000 Interessierte haben uns besucht“, resümierte der Geschäftsführende Direktor und blätterte dabei stolz in der druckfrischen Festschrift „100 Jahre Zahnklinik Würzburg“. Auf 319 Seiten findet der Leser „eine Sammlung von Zeitdokumenten und eine unmittelbare Bestandsaufnahme im Jahr 2012.“
Einblick in die komplexe Welt der Zahnmedizin erhielten die Besucher auch in den verschiedenen Abteilungen der Zahnklinik. Dort gaben freundliche Studierende, auskunftsfreudige Oberärzte und kommunikative Professoren zu allen Fragen rund um Zahnpflege, Zahnerhalt und Zahnersatz detailliert Auskunft. Nur einige Beispiele von 34 Info-Stationen: Endoskopische Operationen und die verschiedenen Varianten der Anästhesie stellte die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie vor. „Rund 1800 Operationen nehmen wir jedes Jahr vor“, berichtete Professor Alexander C. Kübler. „Insgesamt führen wir jährlich rund 3000 oralchirurgische Eingriffe durch. Wir haben in unserem Haus den State of the Art der Zahnmedizin ohne wirtschaftliche Überlegungen.“
In der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie konnten große und kleine „Zahnärzte für einen Tag“ ihr Geschick beim Bohren erproben. Fragen zum Zahnersatz beantworteten die Spezialisten der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, und die Poliklinik für Kieferorthopädie hielt nicht nur den richtigen Mundschutz für den Sport, sondern auch Informationen über Kieferorthopädie bei Erwachsenen bereit. Professorin Angelika Stellzig-Eisenhauer, seit zehn Jahren Inhaberin des Lehrstuhls für Kieferorthopädie, schätzt an der Zahnklinik „die kurzen Wege, die einfache Therapieabsprache und das zeitlich aufeinander abgestimmte Behandlungsmanagement.“ Interdisziplinär arbeitet das Cranio Faciale Centrum. „Hier werden lagebedingte Fehlentwicklungen des Säuglingsschädels behandelt. Das Helmprojekt läuft seit eineinhalb Jahren, und unsere Patienten kommen auch aus Thüringen, Baden-Württemberg und Südbayern“, erläuterte Stellzig-Eisenhauer. Kurz: 15 Jahre Umbau haben sich offensichtlich gelohnt.